Wintersport Skitest 2022/23 - Allrounder mit sportlichem Touch erobern die Pisten

Verlockung Tiefschnee - mit einem All Mountain Ski ist das möglich.
Verlockung Tiefschnee - mit einem All Mountain Ski ist das möglich.
© Carving 2000 / PR
Beim Ski dominieren gutmütige Allrounder – All Mountain Ski, die auf jedem Schnee gut laufen, sagt der Leiter des unabhängigen Skitests "Carving 2000" zum stern. Doch zwei Covid-Jahre und nun der Ukrainekrieg hinterlassen Spuren in der Branche.

Nach den Covid-Jahren nun der Ukrainekrieg? Für die Ski-Branche ist das eine weitere Belastung, sagt Heinrich Sklorz, Skilehrer und Leiter des unabhängigen Skitests "Carving 2000". Immerhin können die Skifahrer wieder auf die Piste – doch beim Thema "Buchen" halten sich die Kunden noch zurück – und auch beim Skikauf.

Dennoch gehen im Spitzensegment die Preise "durch die Decke", so Sklorz. Da werden 1200 und auch 1400 Euro aufgerufen. Zum Teil liegt das an neuen und aufwendigen Materialien, wie dem Titanal, einem Mix aus Carbon und Titanium mit Aluminium.

Doch Preissteigerungen, allgemeine Inflation und Lieferprobleme setzen die ganze Branche unter Druck. "Im Katalog und im Netz sehen sie viele Modelle, von denen ich weiß, dass sie gar nicht gebaut werden können."

Knappheit des Materials

Firmen haben Schwierigkeiten, das notwendige Material dafür zu bekommen. Etwa für die Holzkerne. Dieses Holz kam zum Teil auch aus Sibirien. Selbst wenn man seine Lieferanten aus anderen Regionen noch behalten hat, ist der Preis durch die Verknappung gestiegen. "Ich habe gerade mit einer Firma telefoniert, die diese Holzkerne für die Skihersteller macht. Die sagen, sie werden diesen Sektor aufgeben, es lohnt sich für sie nicht mehr. Es ist mit dem Material und der Logistik ungeheuer schwer geworden."

Auch die Innovationsgeschwindigkeit hat merklich nachgelassen. "Ich sehe, dass die Modelle umbenannt oder die Oberflächen abgeändert worden sind, aber im Kern sind sie gleich geblieben." Der eigentliche Wert eines Skis steckt im Schichtenaufbau und im verwendeten Material. "Von außen sieht man dem Ski nicht an, was in ihm steckt. Aber das macht den Unterschied zwischen 200 und 600 Euro. Nicht das Dekor."

Manchmal wurde nicht mal die Optik verändert . "Das ist dann der Ski vom letzten Jahr." Für den Kunden sei das kein merklicher Nachteil, so Sklorz. "Das sind gute Ski." Aber man erkennt den Druck, der auf der Branche liegt.

Einer für alles 

Den Markt dominiert der "All Mountain Ski". "Das ist für die meisten Skifahrer eine gute Wahl. Er ist leicht, unkompliziert, dreht sich wie von selbst und kann auf unterschiedlichem Schnee gut laufen."  "Da kann man auf der Piste fahren, der All Mountain Ski gleitet aber auch über Tiefschnee. Das ist ein Ski der im Grunde genommen alle Zielgruppen zufriedenstellt." Dazu sind die All Mountain Ski im mittleren Preis Segment angesiedelt. "Da müssen sie nicht 1400 Euro ausgeben, so um 400 - 500 Euro ist man dabei." Diese Allrounder bestimmen das Angebot.

Der Allroundbereich wird insgesamt sportlicher als vor zwei oder drei Jahren. "Den Skiaufbau dominiert ein leichter Innenkern, die Seitenwange verleiht dem Ski mehr Gripp." Ski für spezialisierte Anwendungen finde man in vielen Geschäften gar nicht mehr. Im unabhängigen Ski-Tests "Carving 2000" werden die besten Modelle vorgestellt. Vom Blindkauf im Netz hält Sklorz nichts. Der Kunde soll sich an Testergebnissen orientieren. "Darum machen wir das. Aber zuerst sollte er den Ski im Skigebiet ausprobieren und dann kaufen und nicht andersherum." 

Ambitionierten Skifahrern empfiehlt Sklorz maßgeschneiderte Ski. "Die kleineren Firmen bieten individuell gefertigte Ski an.'' Sie werden perfekt auf Gewicht und Können abgestimmt und werden wirklich individuell nach Maß angefertigt."

Touren light sind im Trend

Neben den Ski für die Abfahrt steigt in den letzten Jahren die Nachfrage nach Tourenski. Die sind nicht für den Lift gemacht, sondern dafür, dass der Skifahrer mit eigener Kraft den Aufstieg schafft. "Das wird immer mehr. Nicht unbedingt, weil damit so große Touren gegangen werden. Die Leute steigen entlang der Piste oder auf einem Ziehweg hoch und fahren dann im Skigebiet wieder ab." Anstatt des Abenteuers einer großen Tour also Tourenski-Light. "Spaß macht es auch so. Sie sparen die Kosten für den Skipass. Dazu kommen der Sport- und Trainingsfaktor und das Gefühl beim Besteigen der Berge. Man leistet ja was."  

Das Testteam hat die Neuheiten der Saison ausgiebig getestet und bewertet. Die Entscheidung wird leichter, weil das Team die Skier den jeweiligen Fahrertypen zugeordnet hat. Wenn man seine eigenen Vorlieben, Stärken und Schwächen einordnen kann, findet man so leicht eine Empfehlung für den perfekten Ski.

Den ganzen Ski-Test mit ausführlichen Bewertungen aller getesteten Ski finden Sie unter diesem Link.

Hier können Sie den Test als PDF-Magazin herunterladen.

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