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Aufrüstung Suchoi Su-75 "Checkmate" – Russland zeigt neues Stealth-Kampflugzeug

Grafik von Zephyr164
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Unsichtbar, tödlich und billig. Suchoi präsentiert einen leichter Stealth-Fighter. Gedacht ist der Jet vor allem für den Export.

Offiziell wird der Jet auf der Luftfahrtausstellung MAKS in der Nähe von Moskau vorgestellt, doch vermutlich um die Stimmung anzuheizen, waren vorher schon Teaservideos und geleakte Fotos von Russlands neuem Kampfjet aufgetaucht. Vermutlich handelt es sich noch nicht um einen flugfähigen Prototyp, sondern um ein realistisches Mockup.

Der Jet mit dem Spitznamen "Schachmatt" ist schon lange angekündigt, das Modell zeigt die Ziffer 75 – vermutlich wird die Baureihe Suchoi 75 heißen. Verkürzt kann man sagen, dass es sich hier um die sparsame Budget-Variante des russischen Stealthkampflugzeugs SU-57 handelt. Es wird angenommen, dass der Jet für den Export konzipiert wurde und nun Kunden und Entwicklungspartner gesucht werden. "Militäraktuell" formuliert: "Im theoretischen und allerglücklichsten Fall könnte das Design so etwas wie die seit den 1960er-Jahren weltweit populäre MiG-21 des 21. Jahrhunderts werden."

Die russische Nachrichtenagentur "TASS" kündigte ein "grundlegend neues Militärflugzeug" an, der neue Jäger werde "geringe Radarsignaturen in verschiedenen Bändern, ein hohes Schub-Gewichts-Verhältnis, eine große Waffennutzlast und fortschrittliche luftgestützte Bewaffnung" aufweisen.

Für den Export konzipiert

Der Jet besitzt nur ein Triebwerk und wird von nur einem Piloten bemannt. Es handelt sich - wie bei der SU-57 auch – um einen Jet der fünften Generation. Russland bietet hier einen leichten und preiswerten Jet mit Stealtheigenschaften. Ob das Triebwerk Schubvektorierung beherrscht, lässt sich auf den Fotos nicht erkennen. Nötig ist diese Entwicklung um die Exportkraft Russlands in Bereich der Kampflugzeuge weiter zu erhalten. Südkorea, China und die Türkei entwickeln vergleichbare Jets. Kommen sie zu attraktiven Preisen auf den Markt, dürften die Exportchancen von Jets der vierten Generation drastisch abnehmen.

Anzunehmen ist, dass bei der SU-75 nicht das beste technische mögliche Ergebnis angestrebt wird, sondern ein gesundes Kosten-Nutzen-Verhältnis bei Beschaffungs- und Betriebskosten.Der Jet muss also leistungsfähiger sein als die Mig-35, zugleich aber deutlich billiger als die russische SU-57 oder die amerikanische F-35. Ohnehin entspräche die Rolle des LFI (Lightweight Fighter) oder LMFS (Light Multi-Function Frontal Aircraft) eher der F-22 Raptor

Konkurrenz der Kampfflugzeuge

Ein Markt für preiswerter leichte Fighter der fünften Generation existiert. Viele Länder können sich ein Flugzeug wie die F-35 und die dazugehörige Systemarchitektur nicht leisten, anderen dürfte die Abhängigkeit im Betrieb von den USA missfallen, weitere Staaten werden diesen Kampfjet schlicht nicht erhalten

An dem aufgetauchten Modell ist zu sehen, dass der Jet einen einzelnen eckigen Lufteinlass besitzt. Luftexperte Tyler Rogoway nimmt an, dass hier ein neuartiges Lufteintrittssystem vebaut wird, wie es auch für die Mig-41 entwickelt wird. Es kommt ohne komplexe Steuerungsmechanik aus und bietet einen reduzierten Radarquerschnitt. Wie bei der SU-57 wird die Haube zurückgeschoben. Am Heck befinden sich zwei diagonale Stabilisatoren. Die Waffen werden innerbords in zwei Schächten transportiert.

Bei der Präsentation werden jedenfalls alle Register der Werbung gezogen. Auf der Plane des verdeckten Jets steht "Willst du mich nackt sehen?". Im Video werden Piloten auf der ganzen Welt von der Ankunft des Wundervogels mit der Botschaft "It is coming" alarmiert und kommen dann auf einer einer Startbahn zusammen, um die Maschine zu bestaunen.

Sehen Sie im Video: Unbemannte Drohne betankt erstmals Kampfjet in der Luft.

Video: Kampfjet erstmals im Flug von unbemannter Drohne betankt

Bis zur Auslieferung könnte es durchaus noch zehn Jahre dauern, aber auch kürzere Zeiträume sind denkbar, wenn die Su-75 viele Komponenten anderer Entwicklungen übernimmt. Das wäre schneller als die europäische Konkurrenz: Angesichts des permanenten Streits der Beteiligten dürfte die Auslieferung des europäischen Future Combat Air System eher noch 20 Jahre auf sich warten lassen.

Quellen: Miltäraktuell, Popular Mechanics

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