Der achtjährige Friedrich Wendt wird als jüngster Gymnasiast Deutschlands demnächst die zehnte Klasse besuchen. Das ist für die Familie nicht immer einfach – doch der Junge hat ein großes Ziel.
Der kleine Friedrich wird bald die zehnte Klasse eines Gymnasiums besuchen. Ein schöner Erfolg – für einen Fünfzehn- oder Sechzehnjährigen. Eine verblüffende Tatsache jedoch, wenn es dabei um einen achtjährigen Jungen geht. Friedrich ist hochbegabt. Das macht seine Eltern zugleich sehr stolz, aber auch sehr besorgt. Denn bald wird er jeden Tag zwischen Jugendlichen sitzen, deren Interessen wohl eher weniger Disneyfilme und mathematische Formeln, sondern heimliches Rauchen in der Schulhofecke sind. Einfach wird das für Friedrich und seine Familie wahrscheinlich nicht.
Dass ihr Sohn eine besondere Begabung hat bemerkten Sylvia und Wilfried Wendt bereits, als er drei Jahre alt war. Da hatte er längst angefangen, sich selbst Lesen und Schreiben beizubringen – und konnte die Uhr lesen. "Das war schon beeindruckend, normalerweise lernen Kinder das erst mit sechs oder sieben Jahren", sagt sein Vater gegenüber der "Kreiszeitung". Die Familie, die ursprünglich aus Gifhorn stammt, zog zu diesem Zeitpunkt für eine Weile in die USA um. Hier wurde Friedrich erstmals auf seine Intelligenz getestet – und bekam bestätigt, dass er mit dreieinhalb Jahren in den Bereichen Mathematik und Sprachen bereits auf dem Stand eines Drittklässlers sei. Sein IQ liegt bei 180.
Also schicken die Eltern ihn zur Schule – mit vier Jahren besuchte Friedrich die zweite Klasse. "Sein Verständnis von Mathematik war sofort da und er schnell gelangweilt. Er hat mich oft gefragt, warum er in die Schule gebracht wird, wenn er da gar nichts lernen kann", erinnert sich sein Vater in der "Kreiszeitung". Er darf deshalb den Unterricht der vierten Klasse besuchen. Jetzt, mit acht Jahren, lebt Friedrich mit seinen Eltern wieder in Deutschland und wird bald an ein Gymnasium in Nordrhein-Westfalen wechseln. Während seine Altersgenossen in die zweite oder dritte Klasse gehen, wird er in Mathematik direkt in die zehnte Klasse einsteigen.
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"Bisher hat er zum Glück noch keine gravierenden Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Aber natürlich ist uns bewusst, dass es dazu kommen kann“, so Wilfried Wendt. "Tendenziell ist Friedrich ein Einzelgänger. Er lebt in seiner eigenen Welt und ist sich darüber bewusst, dass er anderen Kindern kognitiv überlegen ist." Für die Eltern sei es ein großer Aufwand, zusammen mit der Schule stets darauf zu schauen, ob die aktuelle Situation für den hochbegabten Jungen passend ist. Sie sind sich aber sicher: Die Förderung wird sich für Friedrich lohnen. Denn der hat schon ein großes Ziel: Er will später in die Forschung oder die Medizin gehen, und mit seiner Arbeit das Leben von Menschen verlängern.