Strompreise Jetzt erhöht auch Vattenfall

Auf drei Millionen Haushalte aus Berlin und Hamburg kommen höhere Strompreise zu. Der Energiekonzern Vattenfall will die Tarife deutlich anheben. Zuvor hatten schon RWE und Eon die Strompreise erhöht.

Der Energieversorger Vattenfall will die Strompreise ab 1.Mai in Hamburg und Berlin deutlich anheben. Die Standard-Tarife für Haushaltskunden sollen um etwa sechs Prozent steigen, sagte Vertriebsvorstand Hans-Jürgen Cramer in Berlin. Er begründete die geplante Erhöhung mit dem Anstieg der Strompreise an der Energiebörse Leipzig. Die Großhandelspreise seien in den vergangenen zwölf Monaten um 55 Prozent geklettert. Aus dem gleichen Grund hatten die Konkurrenten RWE und E.ON zum Jahreswechsel an der Preisschraube gedreht.

RWE Energy und EnBW halten still

Neue Erhöhungen seien derzeit nicht geplant, sagte ein Sprecher der RWE Vertriebstochter RWE Energy. Die Karlsruher EnBW hatten ursprünglich auch eine Verteuerung zum 1. Januar 2006 geplant, davon aber wieder Abstand genommen. Der Energiekonzern bleibt dabei: "Die Preise bleiben bis auf weiteres stabil." Nach Angaben des Branchenverbandes VDEW müssen Privathaushalte für ihren Strom vier Prozent mehr bezahlen als noch ein Jahr zuvor.

Vattenfall hatte seinen Kunden bislang stabile Preise garantiert. "Durch konsequentes Kostenmanagement ist es uns gelungen, unseren Kunden bis einschließlich April 2006 stabile Preise anbieten zu können", so Cramer. "Nun zwingen uns die massiv gestiegenen Strombezugspreise, also extern verursachte Kostensteigerungen, zu Preisanpassungen." Die letzte Strompreiserhöhung hatte es bei Vattenfall Europe Hamburg (früher HEW) und Vattenfall Europe Berlin (früher Bewag) Anfang 2005 gegeben. Für einen Privathaushalt brächte die geplante Erhöhung eine Mehrbelastung von zwei bis 2,25 Euro im Monat.

Erhöhung im Grundtarif muss genehmigt werden

Vattenfall muss sich die neuen Preise für einen Teil seiner Kunden von der Hamburger Wirtschaftsbehörde genehmigen lassen. Das gilt für den Grundtarif (Hamburg Classic), den rund 500.000 Kunden beziehen. Nach Angaben einer Konzernsprecherin sollten die notwendigen Anträge noch am Dienstag eingereicht werden. Innerhalb der kommenden drei Monate sollen dann die zuständigen Behörden eine Entscheidung fällen. Es giolt aber als wahrscheinlich, dass Vattenfall die Genehmigung erhält. Betroffen sind rund zwei Millionen Berliner Haushalte sowie eine Million Kunden in Hamburg.

In Berlin verteuert sich der Ökostrom-Tarif "Öko Pur" für einen durchschnittlichen Verbraucher um 2,8 Prozent und der Standardtarif "Berlin Klassik" um 5,8 Prozent. Noch höher fällt der durchschnittliche Preisanstieg bei den Tarifen "Klassik Plus" mit 7,6 Prozent und "Multiconnect" mit 8,0 Prozent aus.

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