Einige Twitter-Nutzer witterten sogar schon eine Verschwörung: Immer, wenn der Heißhunger auf kaltes Softeis sie zu einem Fastfood-Laden treibt, ist die Eismaschine tot. Die Fastfood-Größen verkauften eigentlich gar kein Eis, spekulierten daher schon einige. Nun will ein Unternehmen die Lösung für das Softeis-Dilemma gefunden haben.
Die hat die Form eines kleinen Kästchens, das laut Hersteller Kytch einfach nur mit der Eismaschine verbunden werden muss. Mittels des kleinen Geräts lernt die Maschine einige neue Software-Tricks - und soll so deutlich seltener ausfallen, versprach Mitgründer Jeremy O’Sullivan gegenüber "Business Insider".
Den Ausfall vorhersehen
Dazu liest die Box die internen Daten der Maschine aus. Während die grundsätzliche Funktionsweise nicht verändert wird, lassen sich dadurch typische Fehlerquellen schneller oder überhaupt erkennen - und dann rechtzeitig ausmerzen. "Wir erkennen, ob die Maschinen zu voll befüllt sind - oder auch zu wenig", erklärt Sullivan. Durch solch kleine Details ließen sich demnach Auszeiten von mehreren Stunden verhindern. Zudem soll die Box wissen, welche Teile wie lange verbaut sind, und könne dadurch mögliche Defekte vorhersagen.
Seitdem das Kytch-Gerät im letzten Mai auf den Markt kam, haben sich eine ganze Reihe von McDonald's- und Burger-King-Filialen in den USA für den Einsatz entschieden. "Mir graut es davor, es irgendwann nicht mehr in Milkshake- oder Softeismaschinen einsetzen zu können", erklärt CJ Timoney, der einige Burger-King-Filialen betreibt. "Es bietet uns eine erstaunliche Menge an Sicherheit."

Die Zufriedenheit bei den Kunden sei hoch, berichtet ein anonymer McDonald's-Betreiber aus New York. Und auch die Angestellten seien dankbar. "Das ist ein stressiger Job. Wenn es also den Stress des Managers oder des Teams senkt, ist das aus meiner Sicht nur gut." Noch müssen die Franchise-Nehmer die Geräte selbst anschaffen, Kytch strebt aber an, irgendwann in allen Eismaschinen verbaut zu werden.
Einige Probleme sind nicht zu lösen
Alle Probleme mit den Eismaschinen kann aber auch das Kytch-Addon nicht beheben. So berichtete das "Wall Street Journal" bereits vor drei Jahren, dass einer der Hauptgründe für die Ausfälle die lange Reinigungsphase sei. Vier Stunden müssen die Geräte mit Hitze entkeimt werden, jeden Tag. Obwohl das generell in den Schließzeiten passiert, frisst die Vorreinigung ebenfalls Zeit. Und: Immer mehr Fastfood-Läden in den USA haben die ganze Nacht geöffnet. Die Reinigung muss also zwangsläufig während der Öffnungszeiten über die Bühne gehen.
Zudem gäbe es ganz grundlegende Probleme mit der Funktionsweise der Maschinen, klagten McDonald's-Angestellte gegenüber dem "Wall Street Journal. "Alles an der Maschine ist einfach miserabel. Wenn jemand 30 Minuten vor dem Schließen in den Laden käme und ein McFlurry bestellen würde, würde man dann riskieren, damit den ganzen Bereich einzusauen, den man gerade gereinigt hat? Nein." Da hilft dann auch kein Analyse-Werkzeug.
Quelle: Business Insider