Seit Jahren ist Vegetarismus ein Aufregerthema in Deutschland. Dem Verbraucherzentrale Bundesverband zufolge ernähren sich hierzulande aktuell rund acht Millionen Menschen fleischlos, also etwa zehn Prozent der Bevölkerung – Tendenz steigend. Viele sehen darin einen Beitrag zum Schutz von Klima, Tieren oder der eigenen Gesundheit. Andere glauben nicht an derlei Wirkungen. Anlässlich des Weltvegetariertages am 1. Oktober einige Thesen im Faktencheck.
Eine knappe Mehrheit der Deutschen achtet darauf, wenig bis kein Fleisch oder Fisch zu essen. Das sagten 51 Prozent der Befragten einer Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Kooperation mit dem Sinus-Institut anlässlich des Weltvegetariertags am 1. Oktober.
Zehn Prozent der Deutschen sind Vegetarier
Genauer gesagt gaben 38 Prozent der Befragten an, Flexitarier zu sein. Sie würden nur selten oder ungeregelmäßig Fleisch oder Fisch essen. Zehn Prozent sind eigenen Aussagen zufolge Vegetarier mit komplettem Fleisch- und Fischverzicht oder Pescetarier, die nur auf Fleisch, nicht aber auf Fisch verzichten. Drei Prozent der Befragten leben vegan – das heißt, sie verzehren neben Fleisch auch keine anderen tierischen Produkte wie Ei, Milch oder Honig.
Aber viele Deutsche lassen sich Fleisch und Fisch auch häufig schmecken. In der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage gaben dies 46 Prozent an. In dieser Gruppe sagten allerdings auch 27 Prozent, dass sie gerne weniger Fleisch und Fisch essen würden, es aber nicht schaffen.
24 Prozent der Befragten können sich vorstellen, vegetarisch zu leben. Die vegane Ernährung kommt für 14 Prozent infrage. Und die Fleisch- und Fischesser sind sich mehrheitlich bewusst, dass es gut für den Klimaschutz wäre, wenn Menschen weniger davon essen würden (56 Prozent). 46 Prozent sind der Ansicht, dass es ihnen selbst guttäte.

Wer Fleisch und Fisch isst, tut dies vor allem: Weil es ihm schmeckt. Am häufigsten wurde der unverzichtbare Geschmack von Fleisch und Fisch als Grund für die Ernährungsweise genannt – und zwar von 48 Prozent der Befragten. Es waren Mehrfachnennungen möglich. Zweithäufigster Grund für Fleisch- und Fischesser ist, dass diese Ernährungsgewohnheiten durch Tradition oder Gewohnheit gegeben seien. Das sagten laut YouGov-Angaben 32 Prozent. Die Sorge vor einer ungesunden Mangel-Ernährung nannten 25 Prozent als Grund.
Für die repräsentative Online-Befragung von YouGov in Kooperation mit dem Sinus-Institut wurden 2008 Personen zwischen dem 16. und 28. August befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 bis 75 Jahren.