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Wildfleisch aus Südafrika Bei Netto gibt's jetzt tiefgekühltes Zebrafleisch – ist das verwerflich?

zebra Netto
Tiefgekühltes Zebrafleisch bei Netto
© privat
In der Vorweihnachtszeit werben die Discounter wieder mit besonders verlockenden Angeboten. Netto versucht es mit etwas ganz Exotischem: Zebra. 

In weniger als drei Wochen ist Weihnachten. Höchste Zeit also sich die Frage zu stellen, was es über die Feiertage zu essen geben soll. Klassisch Gans, Rotkohl und Klöße oder darf es doch etwas Exotischeres sein? Der Discounter Netto hat seit Montag ein ganz spezielles Weihnachtsangebot: argentinische Hasenpfanne beispielsweise. Die ist es aber nicht, die in den sozialen Netzwerken auf Unmut stößt, sondern ein ganz besonderes Steak: vom Zebra.

Fürs Zebrasteak muss man sich nicht in Unkosten stürzen. Zebra gibt es bei Netto bereits zu einem Preis von 6,99 Euro fürs 300 Gramm Steak. Zum Vergleich: Ein Rinderrumpsteak (aus konventioneller Haltung) gibt es für wenige Euro, in Bio-Qualität zahlt man etwas mehr als fürs Zebra. Dafür kommt es aus der Region, oder zumindest aus Deutschland.

Und hier ist auch schon der Knackpunkt: In den sozialen Netzwerken werden Stimmen laut, die den Verkauf von Zebrafleisch kritisch sehen. Eine Userin sieht darin eine "Perversion" im höchsten Maß, andere finden es einfach daneben und schreiben, dass Zebras in die "Serengeti" gehören, aber nicht in die "Tiefkühltruhe". Andere werfen dem Discounter sogar vor, vom Aussterben bedrohte Tiere zu verkaufen.

Darf man Zebrafleisch essen?

Dass dem nicht so ist, dazu hat sich bereits der WWF geäußert. "Es kommt darauf an, wo die Tiere herkommen, ob sie aus einer Zucht stammen und wenn ja, wie sie gehalten werden“, sagt Roland Gramling von der Naturschutzorganisation WWF gegenüber "RP-Online". Zwar sind Grey- und Bergzebra vom Aussterben bedroht, nicht aber das Steppenzebra, das zwischen dem Nordosten und dem Süden Afrikas lebt.

Der Netto-Discounter konnte auf Nachfrage des stern keine genaueren Infos zu dem Fleisch geben. Nur dass das Zebrafleisch aus Südafrika stamme und im Rahmen einer Aktionswoche angeboten werde. Die Firma, die das Zebrafleisch an den Handel vertreibt, sitzt in Straßburg, Frankreich, und wirbt damit, dass sie Fleisch aus fünf Kontinenten anbietet. Darunter auch Krokodil, Schlange, Kamel und eben auch Zebra aus Südafrika.

Generell verurteilt der WWF den Konsum von Zebrafleisch nicht, macht aber darauf aufmerksam, dass es genug Wild in Europa gebe und es unangebracht sei, Fleisch aus anderen Kontinenten einzuführen. Ob das Angebot ankommt ist fraglich, vor allem, weil sich der Verbraucher mehr und mehr nach heimischen Produkten sehnt, die nicht Hunderte Kilometer zurücklegen mussten.

Geschmacklich soll Zebra übrigens zwar saftig und zart sein, dennoch einen starken Eigengeschmack haben. Wem das zu gewagt ist, der greift wohl doch besser zur Weihnachtsgans.

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