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So halten Sie nachhaltig Ihr Gewicht Nordisch abnehmen: Ist das die einzig wahre Art zu essen?

Beim nordischen Ernährungsstil gibt es keine Tabus. Der Genuss steht im Vordergrund.
Beim nordischen Ernährungsstil gibt es keine Tabus. Der Genuss steht im Vordergrund.
© Getty Images
Der Kampf ums normale Körpergewicht ist vor allem zu Neujahr wieder allgegenwärtig. Vier Ernährungsexperten raten von Diäten ab und empfehlen etwas ganz Neues: nordisch abnehmen. Das steckt dahinter.

Die Statistik sagt, der Begriff "Diät" sei out. Abnehmen aber wollen trotzdem alle. Sich selbst geißeln dafür? Das will schon lang niemand mehr. Die Zeiten von Kohlsuppendiäten, Shakes und Extremdiäten sind vorbei. Wie aber gelingt die nachhaltige Gewichtsreduktion? Also, so abnehmen, dass kein Jo-Jo-Effekt eintritt, man nicht hungern oder leiden muss und endlich sein Wunschgewicht hält? Vier Experten, alle ausgebildete Wissenschaftler und Ernährungsprofis, haben herausgefunden wie das gelingt: mit einer nordischen Ernährungsweise.

In den letzten 30 Jahren wurden die Verbraucher mit Diätbüchern bombardiert, alle versprachen, eine langfristige Gewichtsreduktion. Keines davon hat sein Versprechen wirklich gehalten. Obwohl die Pfunde sogar purzelten, schnell hatte man sie wieder drauf. Die nordische Ernährungsweise verspricht auch Großes, es sei die einzig wahre Art zu essen, man soll davon nie mehr ein Kilogramm zunehmen. Beim nordischen Abnehmen handelt es sich aber um keine Diät, sondern um einen Ernährungsplan. 

Warum nordisch essen ganz einfach ist

Der Schwerpunkt liegt auf Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte wie unverarbeitetem Vollkorngetreide, ballaststoffreichem Gemüse wie Kohl, fettem Fisch, der Omega-3-Fettsäuren enthält, und eiweißreichen Milchprodukten. Die Autoren des Buchs "Nordisch abnehmen" haben die Ergebnisse der weltweit größten Ernährungsstudie "DiOGenese" ausgewertet und eine Erklärung dafür bekommen, warum nordisch essen so gut für unsere Gesundheit und ein gesundes Körpergewicht ist. Alles basiert darauf, Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index (GI) (die Erklärung für GI siehe unten im Kasten) einzuschränken. Das Ergebnis soll ein völlig neuer Weg sein, Pfunde zu verlieren und genauso wichtig, das neue Gewicht zu halten.

Was ist der glykämische Index?

Lebensmittel mit hohem glykämischen Index (GI) lassen den Blutzucker schnell hoch ansteigen. Beispielsweise Weißbrot, Reis, viele Kartoffelsorten. Die haben einen hohen GI um 70 oder mehr. Vollkorn, Bohnen, Pasta und Milchprodukte mit niedrigem GI von 55 und weniger werden langsamer aufgespalten und absorbiert. Der Blutzucker steigt langsamer an. Bislang war der GI umstritten. Die Ergebnisse der DiOGenes-Studie überzeugen aber, dass sie einen Einfluss aufs Gewicht haben können. Wer Lebensmittel mit hohem GI durch Varianten mit niedrigem GI ersetzt, wird leichter an Gewicht verlieren, sagen die Experten.

Den Autoren ist es sehr wichtig, zu betonen, dass bei der nordischen Ernährungsweise nichts verboten ist. Das Problem der meisten Diäten ist es schließlich, dass ganze Lebensmittelgruppen wie Kohlenhydrate tabu sind. Den meisten fällt es aber schwer Pasta, Reis, Kartoffeln, Couscous, Bulgur und so weiter für immer zu streichen. Wer nordisch isst, muss auf nichts verzichten. 

"Die nordische Ernährung ist parallel zur Mittelmeerkost entwickelt worden - mit regionalen Lebensmitteln des Nordens. Also viel Atlantikfisch, der mehr Omega-3-Fettsäuren hat als Mittelmeerfische. Mit Hafer, Buchweizen und Roggen als Alternative zu Weizen. Mit Sauerteig- statt Hefebrot. Mit Raps- statt Olivenöl. Mit viel Wurzelgemüse, aber auch Erbsen, Spinat und Kohl. Mit den Beeren des Nordens neben Apfel und Birne", sagt Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm. "Dieser Mix hat mindestens ebensoviel gesundheitliche Vorteile wie die Mittelmeerkost und berücksichtigt regionale Gewohnheiten. Nachhaltiger ist es ohnehin, Lebensmittel aus regionaler und saisonaler Produktion zu benutzen."

So isst man nordisch

Mehr Infos und Rezepte zum nordischen Ernährungsstil in: Nordisch abnehmen. Riva Verlag. 240 Seiten. 19,99 Euro.
Mehr Infos und Rezepte zum nordischen Ernährungsstil in: Nordisch abnehmen. Riva Verlag. 240 Seiten. 19,99 Euro.

Hauptbestandteil der Mahlzeit sollten Gemüse, Früchte und Beeren sein, dazu sollte man Eiweiß essen, am besten pflanzliches Eiweiß, da es Ballaststoffe mitliefert. Reis, Pasta und Kartoffeln sind erlaubt. Diese Kohlenhydrate sollten in der Summe jedoch nur etwa zwei Drittel des Eiweißvolumens ausmachen. Wie das aussehen kann? Zum Frühstück gibt's Naturjoghurt mit Beeren sowie Knäckebrot mit Käse, danach kann man Gemüsesticks oder Nüsse snacken. Mittags isst man ein Sandwich mit magerem Fleisch, Salat und Pickles oder aber einen Krautsalat mit Hühnchen und Feta. Kommt das Nachmittagstief, kann man sich einen Hüttenkäse mit Paprikaschoten oder einen Smoothie gönnen. Zum Abendessen gibt es Putenpfanne mit Gemüse und Vollkornpasta, dazu einen Avocadosalat oder Fisch mit Rote-Bete-Salat.

Ob man davon abnehmen kann? Am Ende hängt alles von der Menge ab. Die Autoren aber versprechen, dass ihre Gerichte nicht nur schmecken, sondern auch satt machen.

Eine Schale mit Bolognese. Drum herum liegen Nudeln.

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