Unser Essverhalten hat sich mit den sozialen Medien langfristig verändert. Für viele reicht der Gang in ein angesagtes Restaurant heute nicht mehr. Sie müssen das Essen, die Location und sich selbst fotografieren, um es mit dem Netz zu teilen. Auf Instagram, Facebook oder auch Snapchat werden immer mehr #foodporn-Bilder geteilt, die entweder das Essen in einem Lokal oder etwas Selbstgekochtes zeigen.
Wer hip sein will, besucht am Wochenende Streetfood-Märkte und isst sich durch die Länder dieser Welt. Foodies wissen nicht nur, wo es die beste Pho, eine vietnamesische Nudelsuppe gibt, sondern auch, wo man brutal regional essen kann.
Kein Wunder, dass es immer mehr Food-Trends gibt. Vor einigen Jahren machte ein ganz bestimmter Trend aus Südkorea, der sich Meokbang nennt, die Runde. Essen ist in Korea eine soziale Aktivität. Wer allein lebt – und schlussfolgernd auch allein isst, findet Trost in den Meokbang-Videos. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als Youtuber, die Unmengen an Lebensmitteln zu sich nehmen und sich dabei filmen.

In Korea verdienen die Youtuber damit mittlerweile eine Menge Geld. Kemmi beispielsweise, eine Südkoreanerin postet so gut wie jeden Tag ein Video von sich, in dem sie Essen zubereitet und isst. Ihre Videos dauern dabei selten unter 30 Minuten. Wer allein lebt und einsam ist, kann mindestens eine halbe Stunde am Tag mit der Südkoreanerin gemeinsam essen. Ihrem Kanal folgen bereits über 300.000 Leute.
Meokbang gibt es auch in Deutschland
Mittlerweile gibt es sogar in Deutschland erste Nachahmer des Meokbang-Trends: Raphael von howthingslooklike auf Youtube beschreibt seinen Kanal als Deutschlands größten Meokbang-Kanal. Eine vergleichbare Followerschaft wie seine koreanische Kollegin hat er zwar noch nicht, trotzdem: sein meist aufgerufenes Video zählt knapp 1500 Views.
Es gibt eine gewisse Nachfrage an Videos wie diesen. Das beweisen zumindest die Meokbangs aus Südkorea. Wie viel wir davon hierzulande noch sehen werden, wird sich zeigen.