Zum Osterfest gehört Gebäck aus Hefeteig einfach dazu: ob Hefezopf, Osterkranz oder Wecken in süßen Tierformen wie Osterhennen oder -hasen. Dabei geht die Tradition, Gebäck mit Hefe statt mit Sauerteig herzustellen, weit zurück. Vorläufer des heute christlichen Osterfestes ist nämlich das jüdische Pessachfest, welches die erfolgreiche Flucht der Israeliten aus der Gefangenschaft der Pharaonen in Ägypten vor etwa 3.300 Jahren feiert. Zur Festtagszeit verzehren jüdische Familien seither kein gesäuertes Brot, Hefe stellt so das ideale alternative Backtriebmittel dar.
Doch nicht nur das Hefegebäck an sich hat eine weit zurückreichende Geschichte, auch um den Ursprung des Hefezopfes rangt sich die ein oder andere Mythe.
Die Geschichte des Hefezopfes: Ein Gebäck mit vielen Gesichtern
Während der Hefezopf heute vor allem als hübsche, schön geformte Ostertradition bekannt ist, kann seine Ursprungsgeschichte wohl kaum als rosig bezeichnet werden. Der Legende nach opferten Ehefrauen ihrem verstorbenen Ehemann ihren Haarzopf, woraus sich im Laufe der Zeit das Zopfgebäck entwickelte: Es wurde dem Verstorbenen anstelle des Haarzopfes ins Grab gelegt. So gilt das Gebäck heute in manchen Gegenden auch als traditioneller Leichenschmaus. Doch das Image des beliebten Ostergebäcks kann auch fröhlicher sein, an Neujahr wird der Hefezopf vor allem als Glücksbringer verschenkt, gemeinsam mit der Familie verspeist soll er vor Krankheiten und Pech schützen.
Ob nun als Ostergebäck, Leichenschmaus oder Glücksbringer – einem gut gemachten Hefezopf kann wohl kaum jemand widerstehen. Herrlich fluffig und locker leicht zergeht das Gebäck auf der Zunge – ein wahrlicher Genuss, welcher dank raffinierter Flechtung auch optisch einiges zu bieten hat. In schokoladiger Variante, bestrichen mit einer Creme aus feinherber Schokolade und knackigen Haselnüssen ein absolutes Highlight der Osterzeit.
Geduld und Muße – so backen Sie einen Hefezopf
Um einen köstlichen Hefezopf wie vom Bäcker herzustellen, braucht es vor allem Geduld, Muße und Zeit – nicht umsonst hat der Hefeteig mit dem Vorurteil zu kämpfen, ein wenig zickig zu sein. Schenkt man dem Teig jedoch ausreichend Aufmerksamkeit, gelingt der Hefezopf im Handumdrehen. Zur Zubereitung wird Hefe mit Mehl, Ei, Zucker, Butter und vermengt, wobei der Hefeteig im ersten Schritt ordentlich geknetet und massiert werden möchte. Ist das geschehen, braucht er vor allem Ruhe – an einem warmen Ort gedeiht er vor sich hin, geht auf, um dann im Anschluss erneut geknetet zu werden.
Ausgerollt und bestrichen mit einer feinen Schokoladencreme und gehackten Haselnüssen wird der Hefezopf nun geflochten. Wenn Sie die Öffnung der Stränge leicht nach oben drehen, kommt die Füllung optisch gut zum Vorschein. Stauchen Sie den Zopf zum Schluss ein wenig zusammen, so wirkt er kompakter und wird nicht zu flach. Der fertige Zopf muss jetzt erneut gehen, so kann er sein vollstes Volumen entfalten. Bestrichen mit einer Ei-Milch-Mischung, die für wunderbaren Glanz und eine schöne Farbe sorgt, wandert das Gebäck nun in den Ofen und kann im Anschluss – am besten backfrisch – genossen werden.
Übrigens: Dem christlichen Glauben nach symbolisieren die sorgsam geflochtenen Stränge, wie eng Menschen mit Gott verbunden sind. Auch wenn Sie nicht christlichen Glaubens sind und auf die Symbolik verzichten möchten, sollten Sie diesem schokoladigen Hefezopf mit Nüssen eine Chance geben. Das Gebäck – so locker leicht, schokoladig und saftig – zergeht förmlich auf der Zunge und versüßt Ihnen wortwörtlich die Frühjahrszeit. Gutes Gelingen.
Rezept für einen schokoladigen Hefezopf mit Nüssen
Zutaten
- 180 Milliliter Milch lauwarm
- 1 Päckchen Trockenhefe
- ½ Teelöffel Meersalz
- 60 Gramm Rohrohrzucker
- 80 Gramm Butter
- 400 Gramm Weizenmehl, Typ 405
- 1 Ei
- 120 Gramm Zartbitterschokolade, 70% Kakaoanteil
- 60 Gramm Butter
- 15 Gramm Backkakao
- 40 Gramm Puderzucker
- 40 Gramm gehackte Haselnüsse
- 1 Eigelb
- 1 Teelöffel Milch
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Zutaten:
2 bis 3 Knollen Rote Beete
Packung Frischkäse
Zitrone
Salz
Pfeffer
1 EL Meerrettich
Zubereitung:
Rote Bete, vorgegart oder selbst gekocht, mit etwas Öl pürieren, dann eine Packung Frischkäse oder Ziegenfrischkäse unterrühren. Alles mit etwas Zitrone, Salz und Pfeffer und, wer mag, 1 EL Meerrettich abschmecken.
Zubereitung
- Die Milch leicht erwärmen und zusammen mit der Trockenhefe, einer Prise Salz, Zucker, Butter, Mehl und Ei in eine Schüssel geben. Alles gut vermengen.
- Den Teig glatt kneten und abgedeckt an einem warmen Ort mindestens eine Stunde gehen lassen.
- In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten: Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen und mit Puderzucker und Kakaopulver zu einer glatten Creme rühren.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem großem Rechteck ausrollen.
- Die Füllung gleichmäßig aufstreichen, dabei einen kleinen Rand frei lassen. Die Schokoschicht gleichmäßig mit den gehackten Haselnüssen bestreuen.
- Die Teigplatte der Länge nach aufrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- Die Rolle mit einem scharfen Messer von einem Ende zweimal längs bis zum andere Ende schneiden, bis ein circa zwei Zentimeter breites Ende übrigbleibt, welche die Teigstränge zusammenhält.
- Die drei Stränge locker zu einem Zopf flechten, die Öffnungen der Stränge leicht nach oben drehen, sodass die Füllung zu sehen ist.
- Den Zopf an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
- Den Ofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Eigelb mit 1 Teelöffel Milch verquirlen und den Zopf damit gleichmäßig bestreichen.
- Im vorgeheizten Backofen 25 Minuten backen.