Direktsaft ist beste Wahl Stiftung Warentest: Den besten Apfelsaft gibt's für unter einen Euro – er ist nicht der leckerste

Direktsaft ist der beste Apfelsaft
Apfel-Direktsaft schnitt im Warentest am besten ab.
© Andris Salmins / Getty Images
Apfelsaft ist ein Klassiker. Aber ist er auch so gut wie sein Ruf? Stiftung Warentest hat die Säfte unter die Lupe genommen und viel Mittelmaß gefunden. Am schlechtesten Schnitt mal wieder eine Marke ab, der Verbraucher besonders vertrauen.

Gegen ihn können Exoten wie Mango und Ananas einstecken. Der Apfel ist und bleibt der Deutschen liebstes Obst – und er ist gesund. "An apple a day keeps the doctor away", wer täglich einen Apfel esse, der brauche keinen Arzt, so ein englisches Sprichwort. Aber was ist mit Apfelsaft? Stiftung Warentest hat sich durch die Produktpalette getrunken, das Ergebnis ist ernüchternd. Von 26 Apfelsäften waren nur 6 gut, einer sogar mangelhaft – dabei kommt der ausgerechnet von einer Marke, der Verbraucher besonders vertrauen.

Für den Vergleich verkosteten und analysierten die Warentester im Labor 16 trübe Direktsäfte und 10 Säfte aus Konzentrat. Überzeugen konnten die wenigsten. Etwa jeder vierte Saft war demnach gut, gemein hatten diese die Herstellungsweise. Bei allen guten Säften handelte es sich um Direktsäfte. Dabei wird der gepresste Saft direkt pasteurisiert und abgefüllt und nicht etwa erst zum dickflüssigen Konzentrat verdichtet, um später wieder rückverdünnt zu werden.

Der teuerste Apfelsaft schmeckt am besten

Was Verbraucher freuen dürfte: Die besten Apfelsäfte im Vergleich kosten weniger als einen Euro pro Liter. Die Lidl-Eigenmarke "Solevita Premium" (99 Cent) und Wesergold (96 Cent) führen die Wertung an, wobei das Discounter-Produkt den Testern etwas besser schmeckte. Nur ein einziger aber schmeckte so, wie ein sensorisch sehr guter Apfelsaft laut Testern schmecken soll, nämlich "als würden Sie in einen reifen Apfel beißen": der naturtrübe Direktsaft von Van Nahmen. Dafür kostet der aber auch fast vier Euro pro Liter und ist damit auch im Preis spitze.

Das Gros der getesteten Apfelsäfte ist laut Warentest "Mittelmaß". Nicht wirklich gut, aber auch nicht richtig schlecht. 16 erreichen das Urteil "befriedigend", drei sind noch "ausreichend". Ein Apfelsaft aber schneidet mit weitem Abstand am schlechtesten ab. Dabei handelt es sich ausgerechnet um den "Demeter Apfel Saft naturtrüb" von Alnatura, einer Marke, der Verbraucher vertrauen. Von Warentest holt sich Alnatura (nicht zum ersten Mal) eine schallende Klatsche. Das Qualitätsurteil: 4,9 (mangelhaft). Der Saft sei laut Analyse zwar "noch nicht" verdorben, es gebe aber "Hinweise für eine mikrobielle Belastung, die auf minderwertige Äpfel oder schlechte Verarbeitung hindeuten".

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Apfel oder Apfelsaft: Gesund ist relativ

Äpfel, vor allem alte Sorten wie Kaiser Wilhelm oder Goldrenette, enthalten viele Pflanzenstoffe, die beispielsweise die Zellen vor freien Radikalen schützen. Solche Pflanzenstoffe sind auch in Apfelsäften zu finden, allerdings vor allem in Trübstoffen. Aus gesundheitlicher Sicht sei naturtrüber Saft daher, so Warentest, klarem vorzuziehen. Doch auch "ein guter Direktsaft kann die volle Frucht nicht ersetzen".

Ohnehin sollte Apfelsaft nicht in Massen getrunken werden. Er ist eine Zuckerbombe. Der Zuckeranteil, dieser kommt übrigens allein aus den Früchten, liegt mit rund 10 Prozent so hoch wie bei Cola. Statt den Saft pur zu trinken, empfiehlt Warentest daher die selbst gemischte Apfelschorle.

Den kompletten Test finden Sie gegen Gebühr auf test.de.

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