Sebastian Fürst kann dieses Jahr ausgiebig die Korken knallen lassen. Das Weingut Rudolf Fürst stellt nicht nur einige der besten Weine, der Vinum Weinguide kürt Fürst auch zum Winzer des Jahres. Damit tritt er in die Fußstapfen des Vaters. Mit der Floskel "Wie der Vater, so der Sohn" lasse sich diese Wahl, aber nicht umschreiben, so der Guide. Fürst habe unglaubliches Wissen, sei enorm fleißig und setze so den Weg des Vaters fort.
Aufsteiger des Jahres ist das Weingut Prinz, das beweise, dass die Umstellung auf einen biodynamischen Anbau möglich ist – "trotz gehäuft auftretender Wetterprobleme". Das Weingut Bicking & Bicking der Brüder Achim und Lukas Bicking im Anbaugebiet Nahe ist die Entdeckung des Jahres. Die Brüder haben ein bestehendes Weingut neu aufgestellt und gestalten es um. Langsam und stetig. Und die beste Weinkarte? Die gibt's bei den Berliner Gastro-Avantgardisten vom Nobelhart & Schmutzig. Das Restaurant wurde jüngst unter die "World's 50 Best Restaurants" gewählt und das liege, so Vinum, auch an der "ungewöhnlichen Weinkarte". Eine Flasche Wein gibt es dort ab 35 Euro, die teuerste kostet 1400 Euro.
Deutschlands Spitzenweine: Die Sieger des Jahres
Die Weine, die es in die Bestenlisten des Weinguides 2022 geschafft haben, das seien, so Vinum, "die Krönung deutscher Weinkultur". Ein Überblick über die Sieger in den wichtigsten Kategorien.
Kategorie: Winzersekt Brut
Deutscher Sekt, das ist schon lange viel mehr als ein Nischengetränk – dahinter steckt Charakter, Individualität, Qualität.
Platz 1: 2008 Blanc de Noirs Grande Reserve Brut
Raumland (Rheinhessen), 95 Punkte, 69 Euro
Platz 2: 2012 Blanc de Blancs Reserve Brut
Raumland (Rheinhessen), 94 Punkte, 27 Euro
Platz 3: 2016 Riesling Brut 50
Frank John (Pfalz), 94 Punkte, 40 Euro
Kategorie: Spätburgunder
Wenn einer richtig abgeräumt hat, dann Sebastian Fürst. Seine Pinots sind gleich dreimal unter den besten zehn Spätburgundern vertreten. Bereits im vergangenen Jahr holte Fürst in dieser Kategorie die meisten Punkte.
Platz 1: 2019 Bürgstädter Hundsrück GG
Fürst (Franken), 98 Punkte, Preis auf Anfrage
Platz 2: 2019 Melandor
Metzger (Pfalz), 97 Punkte, 48 Euro
Platz 3: 2019 Bürgstadter Centgrafenberg GG
Fürst (Franken), 97 Punkte, Preis auf Anfrage
Kategorie: "Andere" Rotweine
Mausert sich die Syrah zur neuen Top-Rebsorte? In der Kategorie "andere" Rotweine zumindest hat der Syrah wie im vergangenen Jahr die Nase vorn.
Platz 1: 2019 Syrah Reserve
Rings (Pfalz), 96 Punkte, 50 Euro
Platz 2: 2018 Syrah Reserve
Knipser (Pfalz), 95 Punkte, 62 Euro
Platz 3: 2019 Herbolzheimer Kaiserberg Cabernet Franc
Fritz Waßmer (Baden), 94 Punkte, 78 Euro
Kategorie: Silvaner
Geht es um Spitzen-Silvaner, dann ist Paul Weltner nach wie vor das Maß der Ding. Für eine Überraschung sorgte Hansi Ruck.
Platz 1: 2020 Rödelseer Hoheleite GG
Paul Weltner (Franken), 94 Punkte, 38 Euro
Platz 2: 2020 Sulzfelder Maustal GG
Zehnthof Luckert (Franken), 94 Punkte, 45 Euro
Platz 3: 2019 Iphöfer Julius-Echter-Berg GG
Johann Ruck (Franken), 93 Punkte, 26 Euro
Kategorie: Weiße Burgundersorten
Die Pfälzer verstehen etwas von der weißen Burgundersorte – vor allem Franz Wehrheim. Der könnte, so Vinum, eine neue Messlatte geschaffen haben.
Platz 1: 2020 Birkweiler Mandelberg Weißburgunder GG
Wehrheim (Pfalz), 96 Punkte, 39 Euro
Platz 2: 2019 Chardonnay R
Fürst (Franken), 96 Punkte, Preis auf Anfrage
Platz 3: 2020 Chardonnay R
Ökonomierat Rebholz (Pfalz), 95 Punkte, 39,50 Euro
Kategorie: Riesling
Den Primus beim Riesling stellt Philipp Kuhn, allerdings sind die Abstände zur Konkurrenz minimal.
Platz 1: Kallstadter Saumagen GG
Philipp Kuhn (Pfalz), 98 Punkte, 36 Euro
Platz 2: 2020 Westhofener Brunnenhäuschen GG
Wittmann (Rheinhessen), 98 Punkte, 60,50 Euro
Platz 3: 2020 Laumersheimer Steinbuckel GG
Knipser (Pfalz), 98 Punkte, 35 Euro
Kategorie: Riesling Kabinett und Feinherb 2020
Erstmals finden sich diese beiden Weine in einer gemeinsamen Wertung wieder. Denn die Grenzen, schreibt Vinum, verschwinden zunehmend. Der Beste unter ihnen? Einmal mehr einer von Falkenstein.
Platz 1: Niedermenniger Herrenberg Spätlese feinherb - 11 -
Falkenstein (Mosel), 96 Punkte, 19 Euro
Platz 2: Graacher Domprobst Kabinett - 1-
Willi Schaefer (Mosel), 96 Punkte, Auktion
Platz 3: Krettnacher Euchariusberg Kabinett Alte Reben - 8 -
Falkenstein (Mosel), 96 Punkte, 35 Euro

Kategorie: Riesling Spätlese 2020
Die beste Spätlese, die wächst an der Mosel – nach wie vor. Ein Rheingauer aber kann mithalten.
Platz 1: Wehlener Sonnenuhr
Schloss Lieser (Mosel), 97 Punkte, 18,50 Euro
Platz 2: Berncasteler Doctor - 8 -
Thanisch-Erben Thanisch (Mosel), 96 Punkte, Auktion
Platz 3: Neumagener Rosengärtchen
Ansgar Clüsserath (Mosel), 96 Punkte, 15,90 Euro
Kategorie: Riesling Auslese 2020
Der Altmeister des Riesling ist zurück. "Glückwunsch an Katharina Prüm für diese erstaunlichen Weine", schreibt Vinum. Der Spitzenreiter holte sagenhafte 99 Punkte!
Platz 1: Wehlener Sonnenuhr Goldkapsel - 23 -
Joh. Jos. Prüm (Mosel), 99 Punkte, Preis auf Anfrage
Platz 2: Rosalack
Schloss Johannisberg (Rheingau), 98 Punkte, 35 Euro
Platz 3: Wehlener Sonnenuhr Versteigerung
Joh. Jos. Prüm (Mosel), 98 Punkte, Auktion
Kategorie: Riesling edelsüß
In dieser Kategorie müssen sich die Moselaner dem Rheingau geschlagen geben – die sind in diesem Jahr nicht zu toppen.
Platz 1: 2020 Oestricher Lenchen Eiserberg Trockenbeerenauslese Goldkapsel
Spreitzer (Rheingau), 99 Punkte, Auktion
Platz 2: 2020 Oestricher Doosberg Trockenbeerenauslese
Corvers-Kauter (Rheingau), 99 Punkte, 230 Euro/0,375 Liter
Platz 3: 2019 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Trockenbeerenauslese
Fritz Haag (Mosel), 98 Punkte, Auktion
Den neuen Vinum Weinguide 2022 erscheint am 4. November 2021 im Schweizer Verlag Intervinum AG, 1000 Seiten. Er kostet 25 Euro für Abonnenten des Magazins, alle anderen zahlen 35 Euro.
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