Der Klimawandel macht sich derzeit durch eine schwere Dürre in weiten Teilen Südeuropas bemerkbar: in Italien läuft der Gardasee allmählich trocken, in Spanien gibt es teils sogar Probleme bei der häuslichen Wasserversorgung. Doch auch in Deutschland wächst die Herausforderung durch die Trockenheit. Man erinnere sich beispielsweise an den vergangenen Sommer, als das extreme Niedrigwasser im Rhein die Schifffahrt stark beeinträchtigte.
Besonders trocken war es 2022 in Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Hier wurde ein Niederschlag von knapp 322 Litern pro Quadratmeter gemessen. Im bundesweiten Vergleich gab es nur im brandenburgischen Neutrebbin weniger Regen. Um in Quedlinburg künftig einer Wasserknappheit entgegenzuwirken, prüft die Stadt jetzt, wie man das Regenwasser speichern kann. Denn abgesehen von der erhöhten Trockenheit kommt es in der Region durchaus auch zu Starkregen.
"Da müssen wir in den nächsten Jahren reagieren", sagte Oberbürgermeister Frank Ruch dem MDR. Eine Idee sei es demnach, die Wasserleitungen neu zu konzipieren oder ein Wasserreservoir über der Erde zu installieren. Den Bericht der "Bild"-Zeitung, ein großes Wasserreservoir unterhalb der Innenstadt zu errichten, bestätigte Ruch nicht direkt. "Ich will das nicht generell ausschließen, aber ich halte es für die unwahrscheinlichste Variante", so Quedlinburgs Oberbürgermeister gegenüber dem MDR. Schließlich sei dies zu teuer und damit utopisch.
Quedlinburg will finales Konzept gegen Dürre in den nächsten Jahren vorstellen
Konkrete Pläne gegen die Wasserkrise hat die Stadt also noch nicht. Ruch rechnet aber mit Kosten im zweistelligen Millionenbereich, weshalb er auf Fördermittel hofft. "Unsere Idee könnte als Pilotprojekt von Bund und Land gefördert werden, weil das Problem der Trockenheit auch andere Orte betrifft", sagt er der "Bild". Ein finales Konzept soll frühestens 2025/2026 vorgestellt werden.
"Vater Rhein" verlässt sein Bett: Deutschlands längster Strom fällt trocken
