Bei einer Demonstration gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen am Samstag in Berlin soll neben BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und Schauspieler Dieter Hallervorden auch Pink-Floyd-Gründer Roger Waters zu Wort kommen. Er werde mit einem Beitrag aus New York zugeschaltet, kündigte Wagenknecht in Berlin an. Den Vorwurf des Antisemitismus gegen Waters ließ sie nicht gelten.
"Ich halte gar nichts davon, dass man Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch bezeichnet", sagte Wagenknecht. "Ich würde mich nie mit jemandem zusammenschließen, der das Existenzrecht Israels infrage stellt." Dergleichen habe sie von Waters aber nicht gehört. Waters hatte in der Vergangenheit unter anderem mit Unterstützung der Boykottbewegung BDS für Kritik und Proteste bei seinen Konzerten gesorgt.
Wagenknecht spricht von "Völkermord"
Die Demonstration am 13. September am Brandenburger Tor in Berlin läuft unter dem Titel "Stoppt den Völkermord in Gaza!". Anders als die Bundesregierung machte sich Wagenknecht den Begriff "Völkermord" ausdrücklich zu eigen. In Gaza herrsche ein Grauen, das sich mit dem Selbstverteidigungsrecht Israels nicht rechtfertigen lasse, sagte die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht.
Schauspieler Hallervorden sagte, er habe schon im vergangenen Jahr mit Blick auf die Situation im Gazastreifen von Völkermord gesprochen und dafür "von Politikern und von der Presse ordentlich auf die Schnauze bekommen". Er spreche jedoch stets ohne Rücksicht auf berufliche Vor- oder Nachteile. "Meinungsfreiheit ist ein ganz hohes Gut", sagte der 90-Jährige.
Rapper Massiv will ebenfalls bei der Kundgebung auf der Bühne stehen. "Man kann nicht mehr wegsehen", sagte er.
Israel verteidigt sein Vorgehen als notwendige Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten vom 7. Oktober 2023. Das Land verlangt eine Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln. Ein weiteres Ziel ist, die Terrororganisation Hamas zu entmachten und zu entwaffnen.

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Kritik an Merz
Die Demo richtet sich nach Angaben der Veranstalter auch allgemein gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und wirbt für "Frieden statt Wettrüsten". Wagenknecht warf Bundeskanzler Friedrich Merz eine Politik der "wahnwitzigen Hochrüstung" und der Konfrontation mit Russland vor.