Die Zahl der freiwillig aus Nordrhein-Westfalen in ihre Heimatländer zurückkehrenden abgelehnten Asylbewerber ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Das hat die NRW-Landesregierung auf Anfrage mitgeteilt. Die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ)" hatte zuvor berichtet. Die Hauptausreisestaaten der freiwilligen Rückkehrer sind Syrien, die Türkei, der Irak, Aserbaidschan und Russland.
Zwischen Januar und Oktober 2025 haben demnach 2.122 Asylbewerber das Land freiwillig in Richtung ihrer Heimatländer verlassen. Das entspricht einem Anstieg von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszentrum. Damals waren es 1.495 Menschen.
Insgesamt waren im vergangenen Jahr 2.048 Menschen aus NRW freiwillig in ihre Heimatländer ausgereist. Die Zahl war in diesem Jahr also bereits im Oktober überschritten. Von Januar bis Ende Juli hätten 356 Syrer einen Antrag auf Förderung ihrer Rückkehr gestellt, hieß es von der Landesregierung. Seit 10. Januar organisiere das Bundesamt für Flüchtlinge freiwillige Ausreisen nach Syrien.
Gut 9.000 Menschen ohne Duldung
Die Landesregierung schaffe wegen der großen Nachfrage 24,5 weitere Stellen in der staatlichen Rückkehrberatung der Zentralen Ausländerbehörden. Dafür stelle das Land knapp 2,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Zum Stichtag 30. Juni 2025 waren in Nordrhein-Westfalen 53.646 Menschen laut Ausländerzentralregister ausreisepflichtig. Die überwiegende Mehrheit (44.590) von ihnen besitzt formal eine Duldung. 9.056 Ausreisepflichtige hatten zum genannten Stichtag keine Duldung und galten daher als vollziehbar ausreisepflichtig.
Die Duldung wird erteilt, wenn die Abschiebung ausgesetzt ist. Gründe für eine Duldung können familiäre Ursachen darstellen, fehlende Reisedokumente oder auch, wenn die Person eine qualifizierte Ausbildung absolviert oder sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist.