Im Rahmen der europaweiten Aktionswoche "Focus on the Road" hat die Polizei in Rheinland-Pfalz 3.384 Fahrzeuge überprüft und dabei 490 Verstöße im Zusammenhang mit Ablenkung im Straßenverkehr festgestellt. Im Mittelpunkt stand vor allem die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt, wie das Innenministerium in Mainz mitteilte.
"Ablenkung am Steuer ist eine häufig unterschätzte Unfallursache", betonte Innenminister Michael Ebling (SPD). "Jede Sekunde Unaufmerksamkeit kann fatale Folgen haben." Das langfristige Ziel bleibe die sogenannte Vision Zero, also eine Reduzierung der Verkehrstoten langfristig auf null.
Die Aktionswoche fand im Rahmen von "Roadpol" statt – dem europäischen Netzwerk der Verkehrspolizeien, das regelmäßig länderübergreifende Kontrollwochen zu verschiedenen Unfallursachen organisiert. Die Polizei in Rheinland-Pfalz beteiligte sich mit Kräften aus allen Präsidien.
Was die Polizei noch aufdeckte
Neben den Ablenkungsverstößen dokumentierten die Einsatzkräfte 280 Gurtmuffel, nahmen 13 gesuchte Menschen fest und entdeckten 2 Schleusungsdelikte. Dem Ministerium zufolge zeigt die Bilanz, dass derartige Schwerpunktaktionen über den eigentlichen Anlass hinaus Wirkung entfalten.
Zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit setzt Rheinland-Pfalz künftig auf neue Technik. Mit der Monocam, die Ablenkungsverstöße automatisiert erkennen kann, werde der Polizei "ein zusätzliches Instrument" zur Verfügung stehen, hieß es. Ablenkung gilt neben überhöhter Geschwindigkeit und Alkohol als eine der Hauptursachen schwerer Verkehrsunfälle.
Leihgabe aus den Niederlanden
Die Monocam ist eine Eigenentwicklung der niederländischen Polizei, das bislang einzige in Rheinland-Pfalz genutzte Gerät ist eine Leihgabe der Kollegen aus dem Nachbarland. In dem analysiert eine Software Bilder von Fahrzeugen, es gleicht Bilder mit hinterlegten Fotos von Fahrern, die ein Handy nutzen oder bedienen, ab.