Kritische Infrastruktur Kommandeur mahnt zu mehr Eigenvorsorge im Krisenfall

Die Bundeswehr in Thüringen hat zu mehr Eigenvorsorge im Krisenfall gemahnt. (Archivbild) Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/
Die Bundeswehr in Thüringen hat zu mehr Eigenvorsorge im Krisenfall gemahnt. (Archivbild) Foto
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Was tun, wenn Strom, Telefon oder Internet plötzlich ausfallen? Oberst Glaab vom Landeskommando Thüringen fordert: Jeder muss wissen, was für ihn im Ernstfall zählt – und wie man sich schützt.

Die Bundeswehr in Thüringen hat zu mehr Eigenvorsorge im Krisenfall gemahnt. Noch immer würden sich zu viele Menschen in Deutschland darauf verlassen, dass sich "schon irgendjemand" darum kümmern werde, dass zum Beispiel Strom immer verfügbar sei, sagte der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen der Bundeswehr, Oberst Klaus Glaab, in Erfurt. Jeder müsse für sich und sein privates Umfeld überlegen, wie die persönliche kritische Infrastruktur für einen Krisenfall abgesichert werden könne. Bei alten und kranken Menschen könnten etwa medizinische Geräte wichtig sein.

"Ich möchte keine Angst verbreiten", sagte Glaab. Aber sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen müssten sich noch viel stärker fragen, wie sie zum Beispiel mit längeren Stromausfällen oder dem nicht nur kurzfristigen Ausfall von Telefon und Internet umgehen würden. Der Umgang mit kritischer Infrastruktur sei aus seiner Sicht der entscheidende Punkt für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. "Die kritische Infrastruktur ist das Rückgrat, das wir betrachten müssen", sagte Glaab.

Was ist wichtig für die private Infrastruktur?

In einem Spannungs- oder Verteidigungsfall, der etwa durch eine Konfrontation zwischen der Nato und Russland entstehen könnte, sei Deutschland ein Land, durch das Truppen und Material nach Osten verlegt würde.

Zur kritischen Infrastruktur werden zum Beispiel Energienetze, Wasserwerke und Ähnliches gezählt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte erst vor wenigen Wochen einen grundlegend überarbeiteten Ratgeber mit dem Titel "Vorsorgen für Krisen und Katastrophen" vorgestellt. Dort gibt es nicht nur Informationen über das richtige Verhalten etwa bei Stromausfall, Hochwasser oder Extremwetter. Neu aufgenommen wurden in den Ratgeber nach BBK-Angaben auch Informationen dazu, wo Menschen Schutz vor Explosionen suchen können.

dpa