Nein, es waren keine "von Gott gesandten Wundermittel", die dem US-Präsidenten nach seinem positiven Corona-Test verabreicht wurden. Mit gewohntem Pathos schien Trump suggerieren zu wollen, der Allmächtige selbst habe ihn gerettet. Tatsächlich stand am Anfang seiner Behandlung ein Medikament namens "REGN-COV2", das ihm ein Bekannter aus seinem Golfklub in Westchester im Bundesstaat New York schickte, nicht der Himmel. Leonard Schleifer ist Milliardär, Chef des Pharmaunternehmens Regeneron und war auch Empfänger von 450 Millionen US-Dollar aus der Steuerkasse im Rahmen der von Trump angeordneten "Operation Warp Speed". Die soll möglichst bis Ende des Jahres, besser noch vor der Wahl am 3. November, vor allem einen Impfstoff, aber auch Medikamente gegen Sars-CoV-2 hervorbringen, damit der Präsident sie wie ein Heilsbringer in die Kamera halten kann. Dass er bei der Zulassung der Mittel die große Geste suchen wird, kann nach seinem unverantwortlichen maskenlosen Auftritt bei der Rückkehr vom Krankenhaus ins Weiße Haus als sicher angenommen werden.
Corona-Therapie Wie Antikörper gegen Covid-19-Erkrankungen eingesetzt werden

Antikörper gegen Covid-19-Erkrankungen
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Donald Trump konnte nach seiner Covid-19-Erkrankung in Rekordzeit die Klinik verlassen. Verantwortlich macht er ein "Wundermittel", er meint damit Antikörper, die ihm injiziert wurden. Aber was genau hat ihm da geholfen?