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Covid-19-Pandemie Lauterbach warnt: Sommer-Corona-Welle ist bereits da

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
"Älteren und Vorerkrankten empfehle ich dringend, sich nochmal impfen zu lassen": Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
© Michael Sohn / AP
Die steigenden Corona-Infektionszahlen machen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Sorgen. Älteren und Vorerkrankten rät er zur erneuten Impfung: "Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich besorgt zum derzeitigen Anstieg der Corona-Infektionszahlen geäußert. "Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post". "Weil die aktuelle Virusvariante sehr leicht übertragbar ist und weil fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen sind, verpufft in diesem Jahr der Sommereffekt in der Pandemie." Außerdem seien fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen.

"Älteren und Vorerkrankten empfehle ich daher dringend, sich nochmal impfen zu lassen", mahnte Lauterbach. Dies verhindere nicht unbedingt eine Infektion, aber es verhindere schwere Krankheitsverläufe. In Deutschland erhielten laut Bundesgesundheitsministerium bisher 5,2 Millionen Menschen eine zweite Auffrischungsimpfung. Das sind 6,3 Prozent der Bevölkerung.

Auch der Virchowbund, der die Interessen der niedergelassenen Ärzte vertritt, rief zur Impfung auf — vor allem jene, die noch gar keinen Impfschutz haben. "Wer noch nicht geimpft ist, sollte sich jetzt impfen lassen, um eine schwere Erkrankung zu vermeiden", sagte Verbandschef Dirk Heinrich der "Rheinischen Post". Er wies ebenfalls darauf hin, dass sich Ältere oder Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, eine Auffrischungsimpfung abholen sollten. Die Politik rief er dazu auf, Vorbereitungen für den Herbst zu treffen.

Coronazahlen steigen kräftig an

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen bei 472,4 und damit fast doppelt so hoch wie vor einer Woche. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 447,3 gelegen (Vorwoche: 238,1; Vormonat: 452,4). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus — vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Bei den Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5, die derzeit zu steigenden Corona-Fallzahlen beitragen, geht ein Laborverband aktuell bereits von hohen Anteilen in Deutschland aus. BA.4 mache vermutlich etwa 15 bis 16 Prozent des Infektionsgeschehens aus und BA.5 40 bis 50 Prozent, erklärte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag. Der ALM rechnet mit einer weiteren Ausbreitung bis etwa Mitte Juli und im Zuge dessen mit hoch bleibenden Infektionszahlen.

mad DPA AFP

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