Grippeschutz von Novartis Schweiz und Kanada heben Stopp des Impfstoffs auf

Nachdem vergangene Wochen ein Stopp für das Grippeschutzmittel des Pharma-Konzerns Novartis verhängt wurde, heben die Schweiz und Kanada diesen wieder auf - im Gegensatz zu Deutschland.

Die Gesundheitsbehörden in der Schweiz und in Kanada haben die zuvor gestoppten Grippeimpfstoffe des Schweizer Pharma-Konzerns Novartis wieder freigegeben. Bei den sichtbaren weißen Partikeln handle es sich nicht um externe Verunreinigungen, teilte die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic am Mittwoch mit. In Deutschland bleibt es dabei, dass einige Chargen der Impfstoffe nicht mehr auf den Markt kommen.

Die Schweizer Behörde Swissmedic erklärte, der Impfstoff sei sicher und wirksam. Die sichtbaren weißen Partikel seien Verklumpungen von Eiweißbestandteilen des Impfstoffs, die bei der Herstellung entstehen könnten. Bei richtiger Anwendung der Spritzen lösten sich diese jedoch auf.

Auch die kanadischen Behörden erklärten am Mittwoch, der verhängte Stopp für den Impfstoff sei wieder aufgehoben worden, nachdem geklärt worden sei, dass dieser sicher sei. Novartis zeigte sich "erfreut" über die Entscheidung der Behörden und erklärte, eng mit ihnen zusammen zu arbeiten, um die Belieferung mit dem Impfstoff gewährleisten zu können.

Endgültige Entscheidung in Deutschland

In Deutschland hatte das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) des Bundes vergangene Woche die Auslieferung von mehreren Chargen zweier Novartis-Grippeschutzimpfstoffe vorsorglich gestoppt. Dabei handele es sich um ein "endgültiges Instrument", sagte eine Institutssprecherin. Die Entscheidung könne nicht wieder zurückgenommen werden. In Deutschland seien zur Risikovorsorge nur einige Chargen vom Markt genommen worden, in Kanada und der Schweiz sei dagegen eine Quarantäne über alle betroffenen Impfstoffe verhängt worden, erklärte die Sprecherin den Unterschied zur der erneuten Freigabe in diesen Ländern.

Auch Österreich, Italien, Frankreich und Spanien hatten die Auslieferung von Grippeimpfstoffen von Novartis teilweise gestoppt. Begründet wurde dies mit möglichen Nebenwirkungen, nachdem die Ausflockungen in Spritzen in Italien festgestellt worden waren. Die in Deutschland vertriebenen Impfstoffe Fluad und Begripal werden von Novartis in Italien produziert.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren.

DPA
awö/DPA

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