Die Liebe ist das wohl intensivste Gefühl, zu dem wir Menschen in der Lage sind. Sie kann uns fliegen lassen, aber auch in tiefe Abgründe stürzen. Elena-Katharina Sohn hat sich vor mehr als zehn Jahren mit einer Beratung für Liebeskummer-Geplagte selbstständig gemacht und betreibt erfolgreich die Agentur "Die Liebeskümmerer" (auf Netflix erscheint pünktlich zum Valentinstag der gleichnamige Liebesfilm). Vor kurzem ist ihr viertes Buch über Liebe und Liebeskummer erschienen – höchste Zeit für ein Gespräch darüber, was eine glückliche Beziehung ausmacht.
Frau Sohn, Sie betreuen seit 13 Jahren Menschen mit Liebeskummer. Haben sich die Themen, die Ihnen Klienten antragen, über die Jahre verändert?
Anfangs ging es meistens darum, dass Menschen eine Trennung verarbeiten wollten – also um Liebeskummer im klassischen Sinne. Mit der Zeit sind immer vielfältigere Probleme dazugekommen, oft auch innerhalb einer Beziehung. Deshalb spreche ich heute lieber von Kummer mit der Liebe als von Liebeskummer.

Kummer mit der Liebe kennt wohl jeder von uns. Was sind klassische Themen, die in diesem Kontext angesprochen werden?
Da kommen Frauen, die ihren Ex nicht vergessen können und noch an der Hoffnung festhalten, dass er irgendwann zurückkommt. Oder Männer, die betrogen wurden oder selbst betrogen haben. Typische Themen sind außerdem Trennungen, Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft und das unfreiwillige Single-Dasein. Manchmal haben wir auch Klienten, die im mittleren Alter noch keinerlei Erfahrungen mit Partnerschaft und Sexualität gemacht haben und das gerne ändern möchten. Passiert aber eher selten, weil das Thema leider noch immer relativ schambehaftet ist.