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Microsoft-Programm Wissenschaftler benennen wegen Excel-Fehler 27 menschliche Gene um

27 Gene wurden umbenannt, um Fehler in Excel zu vermeiden.
27 Gene wurden umbenannt, um Fehler in Excel zu vermeiden.
© Getty Images
Die Tabellen-Software Excel soll die Arbeit von Wissenschaftler*innen eigentlich erleichtern. Eine Datums-Funktion sorgte aber immer wieder für Fehler in wissenschaftlichen Arbeiten. Um das Problem endgültig zu klären, wurden nun 27 menschliche Gene umbenannt.

Die Tabellen-Software Excel ist praktisch, aber sie hat zweifelsohne ihre Tücken. Diese Erfahrung machen auch Wissenschaftler*innen seit Jahren. Wie das US-Technologieportal "The Verge" berichtet, kommt es bei der Auswertung klinischer Studien immer wieder zu kuriosen Fehlern, weil die Tabellenkalkulation in der Standardeinstellung einige Bezeichnungen von Genen in Datumsangaben umwandelt.

Excel-Fehler weit verbreitet

Das menschliche Genom besteht aus zigtausenden Genen. Um den Überblick zu behalten, sind viele mit alphanumerischen Codes abgekürzt: So lautete der Code für das Gen "Membrane Associated Ring-CH-Type Finger 1" kurz und knapp "MARCH1". Excel schlussfolgert aus dieser Bezeichnung jedoch, es handele sich um die englische Datumsangabe des 1. März, folglich ändert es die Eingabe ohne Rückfrage in "1-Mar". Forscher*innen müssen anschließend die Einträge wieder mühsam händisch korrigieren.

Obwohl der Fehler bekannt ist und durch entsprechende Einstellungen relativ schnell verhindert werden könnte, ist das Phänomen weit verbreitet. Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte 3597 veröffentlichten Arbeiten und fand heraus, dass etwa ein Fünftel von Excel-Fehlern betroffen war.

Nun wurden die Namen der Gene geändert

Insgesamt 27 Gene waren von diesem Problem betroffen. Um das Problem ein für allemal aus der Welt zu schaffen, hat das zuständige Komitee der Human Genome Organisation deshalb im Laufe des Jahres die Bezeichnungen dieser Gene geändert. So heißt "MARCH1" nun "MARCHF1", was für "Membrane associated ring-CH-type Finger 1" steht. Aus SEPT1 wurde SEPTIN1.

Zwar wurden in der Vergangenheit schon häufiger Gene umbenannt, weil die Abkürzungen Potenzial für Verwechslungen boten oder sie wie ein Schimpfwort ausgesprochen werden konnten. Doch dies ist das erste Mal, um auf Schwachstellen einer Software zu reagieren.

Quelle:"The Verge"

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