Nikolaj Coster-Waldau "Game of Thrones"-Star verrät, welchen Glücksbringer er immer dabei hat

  • von Gerrit-Freya Klebe
Schauspieler Nikolaj Coster-Waldau
Schauspieler Nikolaj Coster-Waldau bei den Filmfestspielen in Cannes
© L'Oréal Paris
Nikolaj Coster-Waldau ist vor allem durch seine Rolle als Jaime Lannister bei "Game of Thrones" bekannt. Im exklusiven Interview mit dem stern spricht er über seinen Umgang mit Kritik, wie nachhaltig er lebt und welchen Glücksbringer er immer dabei hat.

Sie haben die Buchvorlage für den Netflix-Film "Against The Ice" in einem Antiquariat gefunden. Welche anderen Schätze haben Sie noch dort entdeckt?
Nun, man kann dort so viel finden. Ich liebe Buchläden, denn es gibt ja diese Dinge, die nicht mehr in der Produktion sind. Ich mag zum Beispiel Kunstbücher. Ich empfehle jedem, der gerne liest, einfach mal reinzugehen und im hinteren Teil zu schauen. Da findet man immer etwas, von dem man noch nie gehört hat, oder man entdeckt etwas, das einfach nur schön aussieht.

Kaufen Sie auch andere Dinge aus zweiter Hand?
Meine Frau ist ein Genie darin, Sachen wie Möbel und Kleidung zu finden. Das ist sehr interessant. Ich habe zwei Töchter und sie haben wirklich eine Leidenschaft dafür. Ich bin beruflich viel unterwegs, also suche ich immer nach Secondhand-Geschäften und schaue, ob ich etwas finde. Ich war letztes Jahr in Mexiko und habe ein paar großartige T-Shirts gefunden. Man muss sich vor allem die jüngere Generation ansehen. Ich denke, die Idee gewinnt immer mehr an Aufmerksamkeit. Es geht um die Welt, in der wir leben, und die Art und Weise, wie wir in unserer Welt konsumieren. Und das könnte vielleicht besser sein. Und wichtig ist dabei vor allem das Recyceln, also Dinge mehr als einmal zu benutzen.

Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie für längere Zeit von zu Hause weg sind? Zum Beispiel, wenn Sie einen Film oder eine Serie drehen.
Freunde und Familie, die Leute einfach. Das sind die wichtigsten emotionalen Dinge. Und natürlich meinen Hund. Wenn ich das nicht sage, würde ich sonst Ärger bekommen. (lacht)

Schauspieler Nikolaj Coster-Waldau
Nikolaj Coster-Waldau wurde einem größeren Publikum in seiner Rolle des Jaime Lannister bei "Game of Thrones" bekannt
© L'Oréal Paris

Wie gehen Sie mit Kritik um?
Ich habe herausgefunden, dass Kritik wirklich gut ist. Wenn man etwa ein Drehbuch schreibt, arbeitet man an etwas, und man muss sich verbessern. Das ist ein Akt, den man von außen nicht sehen kann. Und es ist wichtig, Feedback zu bekommen. Aber ich lese nicht wirklich Kommentare im Internet, man kann dort böse Nachrichten bekommen. Ich lese so etwas einfach nicht. Das ist nicht gut. Ich denke, es geht immer darum, dass man sich den Absender der Kritik ansehen muss, und fragt: Was sind seine Beweggründe? Wenn seine Absicht gut ist, dann ist das großartig. Wenn nicht, dann gehen wir einfach zum nächsten Punkt über.

Haben Sie einen Glücksbringer, den Sie immer bei sich haben?
Einen Glücksbringer? Mein erster Instinkt war zu sagen: Nein, ich habe keinen Glücksbringer. Und dann dachte ich: Moment mal, ich habe ihn doch hier. Ich habe mal einen kleinen Stein bekommen, einen, den ich immer dabei habe. Und ich glaube, der bringt mir Glück. Ich mag ihn einfach. Es ist wirklich schön, ihn in der Hand zu halten.

Wo werden wir Sie in Zukunft öfter sehen? Als Drehbuchautor oder als Schauspieler?
Sehen werden Sie mich natürlich nur als Schauspieler (lacht). Es braucht Zeit, Drehbücher zu schreiben und zu entwickeln, aber es macht mir Spaß. Es ist eine Leidenschaft von mir. Ich werde also weitermachen.

Was macht Ihnen mehr Spaß? Können Sie das sagen?
Es hängt sehr stark zusammen. Ich finde Menschen sehr interessant und warum wir tun, was wir tun, und wir sind alle voller Widersprüche: Wir tun das eine und sagen das andere. Und das finde ich unendlich unterhaltsam und rätselhaft. Und ich liebe es, Geschichten zu erzählen und zu versuchen, zu verstehen, wer wir sind.

Eine obligatorische "Game of Thrones"-Frage gibt es natürlich auch noch. Inwiefern sind Jaime Lannister und Sie sich persönlich ähnlich?
Wir haben den gleichen Körper und das gleiche Gesicht und nutzen dieselben Pflegeprodukte. (lacht)

Sie sind ja aktuell bei den Filmfestspielen in Cannes. 2019 waren nur etwa 11 Prozent der Regisseure in Hollywood weiblich. Was kann man tun, um diese Quote anzuheben?
Das fängt bei der Nachwuchsförderung an. Hier in Cannes gibt es gerade einen Wettbewerb für Kurzfilm-Regisseurinnen, den „Lights on Women“-Award von L'Oréal Paris. Am Ende des Festivals wird es eine Gewinnerin geben. Der Wettbewerb soll jungen Regisseurinnen dabei helfen, ihre kreativen Ambitionen zu verfolgen und ihnen Mittel zur Verfügung stellen, mit denen sie Hindernisse überwinden können, auf die sie unweigerlich stoßen. Ich finde es wichtig, eine gleichberechtigte Repräsentierung und eine weibliche Perspektive beim Geschichtenerzählen zu haben.

Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit L'Oreal Paris. L'Oréal Paris ist seit 25 Jahren offizieller Make-up-Partner der Filmfestspiele von Cannes. In diesem Jahr wird L'Oréal Paris zum zweiten Mal zusammen mit der Markenbotschafterin und Jurorin der Veranstaltung, Kate Winslet, den "Lights on Women"-Award verleihen, um eine vielversprechende Kurzfilmregisseurin zu unterstützen. Die Gewinnerin erhält eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 20.000 Euro sowie die Anerkennung von Fachleuten aus der Filmbranche.

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