Mit "Diggi Loo, Diggi Ley" eröffneten sie 1984 den Grand Prix in Luxemburg: Die schwedische Gruppe Harreys war die letzte, die es mit Startplatz 1 zum Sieg beim Grand Prix geschafft hat. Seitdem gelten die vorderen Startplätze beim größten Musikwettbewerb der Welt als äußerst undankbar. Am Dienstag fand die mit Spannung erwartete Auslosung der Startplätze für den 55. Eurovision Song Contest in Oslo statt.
Seit Montag tagen die Delegationen der 39 Teilnehmerländer in der norwegischen Hauptstadt, wo am 29. Mai das Finale ausgetragen wird. Sowohl für die Teilnehmer der beiden Semi-Finals, als auch für die bereits qualifizierten Teilnehmer - das Gastgeberland Norwegen und die sogenannten "Big Four" - des Finales steht die Startreihenfolge jetzt fest.
Deutschland hatte außerordentliches Losglück und zog eine Wildcard. Somit durfte sich der deutsche Delegationsleiter Ralf Quibeldey den Startplatz für Lena Meyer-Landrut frei aussuchen und entschied sich für den 22. Platz. Nicht so gut lief es für das Gastgeberland Norwegen, das bereits an dritter Stelle starten muss. Spanien liegt mit Position 2 noch einen Platz davor, Großbritannien auf Rang 12 und Frankreich auf Platz 18.
"Wildcard ist ein gutes Omen"
"Die Wildcard werte ich als gutes Omen", sagte Quibeldey nach der Auslosung. Die Wahl des Startplatzes beim Eurovision Song Contest gilt als Wissenschaft für sich. Viele behaupten, dass die hinteren Beiträge Vorteile hätten, weil sie den Zuschauern besser in Erinnerung bleiben würden. Eurovisions-Experte Jan Feddersen hält das allerdings für Quatsch. "Ein gutes Lied bekommt Punkte, egal von welchem Startplatz aus es performt wird", schreibt er in seinem Blog auf Eurovision.de.
In diesem Jahr gibt es allerdings eine Änderung im Abstimmungsverfahren. Erstmals in der Eurovisions-Geschichte dürfen die Zuschauer nicht erst am Ende der Show, sondern von Beginn des ersten Beitrags an per Telefon oder SMS abstimmen. Trotzdem hält Quibeldey den 22. Platz für eine gute Wahl. "Die Erfahrung mit Televotings zeigt, dass die meisten Zuschauer am Ende der Show zum Telefon greifen, um über ihren Favoriten abzustimmen - deshalb liegen wir mit Platz 22 hoffentlich goldrichtig", erklärte er seine Entscheidung.