Nelly Furtado war gerade erst richtig zurück, dann hagelte es im Netz wieder Hass und Bodyshaming-Kommentare. Nun verkündet sie auf Instagram das Ende ihrer Performance-Karriere.
Ein Vierteljahrhundert nach ihrem Durchbruch zieht Nelly Furtado, 46, einen emotionalen Schlussstrich unter ihre Bühnenkarriere. Am Jahrestag ihres Debütalbums "Whoa, Nelly!" teilte die kanadische Sängerin mit, dass sie sich bis auf Weiteres von Live-Auftritten zurückziehen wird.
"Heute vor 25 Jahren wurde mein erstes Album veröffentlicht", schreibt Furtado in einem Instagram-Post und erinnert sich an ihren ersten professionellen Auftritt beim Lilith Fair. Damals war sie gerade 20 Jahre alt und kaufte sich extra ein pinkfarbenes Kleid und glitzernde Plateau-Schuhe in einem Laden namens "Original" an der Queen West in Toronto. "Es war so bedeutungsvoll und ich fühlte mich als Künstlerin verwirklicht", beschreibt sie diesen Moment, von dem sie auch ein Foto teilt.
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Neue Generation entdeckt ihre Hits
Besonders bewegt zeigt sich die Musikerin darüber, dass ihre Songs eine völlig neue Fangeneration erreicht haben. Im Jahr 2000 habe sie gehofft, dass irgendwann jemand ihre Vinyl in einem Plattenladen cool finden würde. "Ich hätte nie gedacht, dass es so viele neue Wege geben würde, 'alte' Musik im Jahr 2025 zu entdecken", erklärt Furtado. Die Wiederentdeckung ihrer Musik durch Social Media und Streaming-Plattformen bezeichnet sie als "surreal und freudvoll".
Die letzten Jahre, in denen sie wieder verstärkt auf der Bühne stand, haben ihr die "wahre anhaltende Kraft guter Musik" vor Augen geführt. "Es hat mich wirklich an Magie glauben lassen", schreibt die Sängerin, die Hits wie "I'm Like A Bird" und "Maneater" herausgebracht hat.
Nelly Furtado bleibt Songwriterin
Trotz des Rückzugs von Live-Auftritten macht Furtado deutlich, dass Musik Teil ihres Lebens bleiben wird. "Ich liebe es immer noch, Musik zu schreiben, da ich es schon immer als Hobby gesehen habe, das ich glücklicherweise zu einem Beruf machen konnte", erklärt sie. Sie werde sich "für immer als Songwriterin identifizieren". Die Entscheidung, sich von der Bühne zurückzuziehen, begründet sie mit dem Wunsch, sich anderen kreativen und persönlichen Projekten zu widmen, die besser zu ihrer aktuellen Lebensphase passen würden.
In ihrem emotionalen Abschiedspost bedankt sich die 46-Jährige ausführlich bei ihren Fans, Mitarbeitern und Kollegen. "Endlose Dankbarkeit an jeden, der jemals meine Musik gehört hat und mit ihr mitgeschwungen und zu meinen Shows gekommen ist", schreibt sie. Auch der neuen Künstlergeneration wünscht sie "viele Jahre fruchtbarer und leidenschaftlicher Performances".
Nelly Furtado feierte letztes Jahr mit dem Album "7" ihr Comeback nach sieben Jahren Pause. Auf der Bühne stand sie auch davor ab und zu, doch 2025 brach erneut eine regelrechte Bodyshaming-Debatte in den sozialen Netzwerken gegen sie los. Furtado ist nämlich seit ein paar Jahren deutlich runder als früher und das passt vielen offenbar nicht. Wie ein "bird", ein Vogel sehe sie nun wirklich nicht mehr aus, hieß es da. Andere fragten, ob sie wohl etwas zu viele Männer gegessen hätte. Die Kommentatoren bezogen sich dabei auf ihre zwei großen Hits "I'm like a bird" und "Maneater". Immer wieder stellte sich Furtado dem entgegen und prangerte das Bodyshaming öffentlich an.
Besonderer Moment in Berlin
Dass ihre Entscheidung, nicht mehr auf der Bühne zu stehen, auch mit der Hass-Welle im Netz zu tun hat, schreibt Furtado nicht in ihrem Post. Stattdessen fügt sie ein Foto und ein Video hinzu: Ersteres zeigt sie als 20-Jährige vor ihrem ersten Auftritt, der Clip entstand im Sommer in Berlin – offenbar ein besonderer Auftritt für Furtado, über den sie schreibt: "Hier habe ich endlich verstanden, was es bedeutet, Blumen zu erhalten."