Die Schwestern Hannah und Sarah Becker aus Krefeld möchten gerne ihre Urlaubskasse aufstocken. Dabei soll eine von dem Künstler Günther Uecker signierte Einladung helfen, die ihnen ihr Vater geschenkt hat. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Multiple, wie Bianca Berding erläutert. Das heißt, es ist kein Unikat, sondern es gibt mehrere dieser Objekte. "Es ist unglaublich kreativ, modern und neu gedacht." Dafür sei Günther Uecker bekannt. Es handelt sich hier konkret um eine Ausstellungseinladung aus dem Jahr 1994 in Mönchengladbach.
200 bis 300 Euro hätten die Verkäuferinnen gerne dafür. Doch die Expertin macht ihnen Hoffnung auf deutlich mehr: Sie taxiert den Wert auf 600 bis 800 Euro. Dazu sagen die Schwestern nur ein Wort: "Wow!"
"Bares für Rares": Christian Vechtel bietet Schnapszahlen
Christian Vechtel startet mit 100 Euro. Als die Summe 300 Euro überschreitet, bekommt Vechtel Lust auf Schnapszahlen: Er bietet nun 333 Euro. "Weil es Kunst ist." Dieses Summe löst im Händlerraum große Erheiterung aus. "Wenn du gleich keine drei Euro klein hast, schwör ich dir, gibst du einen Kasten Bier aus". Doch Vechtel bleibt seiner Tour nun treu: Als Julian Schmitz-Avila 400 Euro bietet, nennt Vechtel 444. Dessen 500 Euro kontert er mit 555. Doch Schmitz-Avila lässt sich so leicht nicht abschütteln. Er bietet 600 Euro - und provoziert damit Vechtels 666.
"Das ist 'ne Teufelszahl", sagt Hannah. Schmitz-Avila ist ebenfalls abergläubisch und rundet deswegen auf 670 Euro auf. Das letzte Wort hat dann aber Christian Vechtel: Er legt noch einmal einen Zehner drauf und ersteht das Kunstwert für 680 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Die beiden Schwestern strahlten hinterher mit den vielen Scheinen um die Wette: "Auf geht's in den Urlaub!" Der ein oder andere Schnaps sollte auch drin sein.
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