"Das ist aber eine hübsche alte Werbetafel", stellt Horst Lichter beim Betreten des "Bares für Rares"-Studios fest. Ein Garagenfund, den Maria Luise Tomschi und ihre Tochter Gabriele Emde in der ZDF-Trödelshow zu Geld machen wollen.
Sven Deutschmanek läuft bei seiner nun folgenden Expertise zur Höchstform auf. "Wie man sehen kann, handelt es sich hierbei um Hustenbonbon-Werbung", leitet er seinen Vortrag ein, der einige interessante Details bereit hält. Unter dem Namen Wick sei das Produkt in Deutschland eingeführt worden. Doch eigentlich kommt die Marke aus den USA, wurde dort im 19. Jahrhundert von dem Apotheker Lunsford Richardson als "Vick's" gegründet - zu Ehren seines Schwagers Joshua W. Vick.
"Bares für Rares": Sven Deutschmaneks erhellende Expertise
In Amerika war der Markenname kein Problem, doch in Deutschland wäre ein Produkt, dass "Fick" ausgesprochen wird, nicht vermittelbar gewesen - so wandelte man das V in ein W um und Wick war geboren. "Wenn du gesagt hättest, nimm mal ein Fick-Bonbon, dann hätten alle blöde geguckt", erklärt Deutschmanek. 1964 entstand die erste große Hustenbonbon-Fabrik - in Groß-Gerau, unweit des hessischen Wohnorts der beiden Verkäuferinnen.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?
Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang' dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gerne auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag,
50 Euro hätte Gabriele Emde gerne für die Wick-Werbung. Da geht der Experte drüber: 80 bis 100 Euro hält Sven Deutschmanek für möglich. Und auch im Händlerraum kommt die Werbetafel gut an: Gleich mit dem ersten Gebot ist der Wunschpreis der beiden Damen erreicht. Doch es wird sogar dreistellig: Für 130 Euro erhält Steve Mandel den Zuschlag. "Es ist wirklich nicht oft zu sehen", freut sich der Händler über seinen Kauf.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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