Also Horst Lichter das Studio betritt, beugt sich Detlev Kümmel über ein riesiges Stofftier: "So ein großes Kaninchen ist schon was", scherzt Kümmel. "Sehr schöne Wimpern hat es, es ist ein weibliches Tier", ergänzt Horst Lichter. Tatsächlich handelt es sich um eine Dromedar-Dame, die Claudia und Ralf-Ingo Wulbusch aus Oldenburg zu "Bares für Rares" gebracht haben. Seine Eltern hatten in den 1970er Jahren ein Spielwarengeschäft, das Andromedar war ein Überbleibsel, erklärt Wulbusch.
Der Experte hat nun das Wort und bestätigt, was auch der Laie auf den ersten Blick sieht: Das Tier stammt von der Marke Steiff, unschwer zu erkennen an dem Halsetikett und dem typischen Knopf im Ohr. Hergestellt wurde das Dromedar allerdings nicht für den Verkauf an Kinder, als Kuscheltier sei es zu groß. "Das ist ein Studiotier", so Kümmel, das dazu verwendet wurde, um es in Schaufenster zu stellen. Hergestellt worden sei es zwischen 1972 und 1981.
"Bares für Rares": Horst Lichter entwickelt Gefühle
150 Euro hätten die Wulbuschs gerne für das Stofftier. Doch aufgrund des guten Erhaltungszustandes geht Detlev Kümmel deutlich darüber: Er schätzt den Wert auf 450 bis 500 Euro. "Das halte ich aber auch tatsächlich für sehr realistisch. Es ist wunderschön", sagt Lichter. "Und jetzt ganz ohne Quatsch: Ich bin total verliebt. Hätte nie gedacht, dass ich mich in eine Dromedarin mal verlieben kann", säuselt der Moderator.
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Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Auch Lisa Nüdling findet beim Begutachten Gefallen an dem knuddeligen Tier. Wolfgang Pauritsch eröffnet den Bieterrreigen mit 50 Euro, doch Nüdling folgt ihrem Herzen und gibt mit 180 Euro das Höchstgebot ab. Ihre Neuerwerbung nimmt sie direkt mit an ihren Platz. Das Dromedar tauft sie auf den Namen "Blondie".
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