"Bares für Rares" "Dann nehme ich das Bild lieber wieder mit nach Hause": Verkäuferin pokert hoch – und gewinnt

"Bares für Rares"
Dorothea Elisabeth Schlüter hat sich im Händlerraum von "Bares für Rares" eine klare Strategie zurecht gelegt
© ZDF
Das Gemälde ist seit 100 Jahren im Familienbesitz. Jetzt möchte es die Eigentümerin gerne bei "Bares für Rares" verkaufen - allerdings nicht um jeden Preis.

"Sonniger Herbsttag" heißt das schöne großformatige Gemälde, das im Expertenraum von "Bares für Rares" aufgebaut ist. Es befindet sich seit mehr als 100 Jahren im Besitz der Familie von Dorothea Elisabeth Schlüter. Ihr Großvater hat es 1918 für 3500 Mark gekauft, dem Bild liegt ein Schreiben des Malers Fritz von Wille bei, der bestätigt, es 1917 in Kerpen (Eifel) gemalt zu haben. Jetzt möchte sich die 79 Jahre alte Rentnerin aus Kronberg im Taunus davon trennen.

Fritz von Wille war ein gefragter Maler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wie Colmar Schulte-Goltz erklärt. Kaiser Wilhelm II. habe damals eines seiner Gemälde gekauft, was einen Hype ausgelöst habe. Mit seiner Landschaftsmalerei hatte Wille so großen Erfolg, dass er sich eine Burg kaufen konnte, die Burg Kerpen. Dort erkundete er die Landschaft und so entstand auch das hier zu besichtigende Bild.

"Bares für Rares": Die Verkäuferin hat einen Plan

Das sei allerdings "relativ fix gemalt worden", wie der Experte anmerkt, was man an der schlecht erhaltenen Malerei der Oberfläche sieht, die sich an vielen Stellen vom Grundierungsaufbau gelöst habe. Das dämpfe seine Begeisterung. Dazu sei der Rahmen erst später dazugekommen. 3500 Euro hätte die Verkäuferin gerne für das Gemälde. Das deckt sich mit der Expertise von Schulte-Goltz, er bewertet das Objekt mit 3500 bis 3800 Euro. 

Bevor sie den Händlerraum betritt, legt sich Schlüter einen Plan zurecht: "Wenn der Preis zu niedrig ist, nehme ich es wieder mit und lasse es selber restaurieren." Diese Strategie zieht die 79-Jährige auch eiskalt durch. Denn die Gebote laufen schleppend ein. Thorsden Schlößner startet mit 800 Euro, Wolfgang Pauritsch betont, es sei einiges an Arbeit noch zu tun - mit dem Argument zieht sich Steve Mandel gleich aus dem Rennen zurück.

Mehr als 1000 Euro stehen nach der ersten Runde nicht im Raum, dafür will Schlüter auf keinen Fall verkaufen. Schlößner unternimmt nun einen weiteren Versuch und erhöht - "das höchste aller Gefühle" - auf 2000 Euro. Mehr sei nicht drin, denn er müsste ja mindestens 1000 Euro in die Restaurierung stecken. Doch die Rentnerin bleibt weiter hart: "Unter 3000 werde ich das Bild nicht abgeben, dann nehme ich es lieber wieder mit nach Hause." 

Ihre Beharrlichkeit zahlt sich aus. Schlößner ist bereit, die 3000 Euro zu zahlen. Die Verkäuferin hat schon gleich einen Verwendungszweck für das viele Geld: "Da wird jetzt ein großes Familienfest von gefeiert, dann haben alle was von dem Erbstück."

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