Das Superwahljahr hat seinen ersten Höhepunkt: Pornoikone Dolly Buster hat völlig überraschend ihre Kandidatur für den Stadtrat von Wesel zurückgezogen! Überraschend schon allein deshalb, weil sie selbst gar nicht wusste, dass sie für die Wahl nominiert ist. Gut, Intelligenz ist nicht jedermanns Sache. Doch Nora Baumberger, wie die ehemalige Matratzentesterin bürgerlich heißt, wurde von ihrem Gatten Dino einfach ungefragt angemeldet. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost". Bei der Kommunalwahl sollte sie für die Unabhängige Wählergemeinschaft Stimmen einfangen.
Da kennt Dino Baumberger seine Gattin aber schlecht: Dolly fühlte sich missbraucht und lehnte die Kandidatur ab. Richtig so, denn für die SPD hätte sie schließlich weit mehr reißen können. Laut einer Umfrage des Magazins "Cicero" schauen deren Wähler schließlich am häufigsten Pornos. Man sieht die Wahlwerbespots förmlich vor sich: Dolly präsentiert an der Seite von Münte und Frank-Walter ihre beiden Argumente und haucht dem Wähler ein überzeugendes "Nimm' mich!" entgegen. Auch der offizielle SPD-Slogan müsste nur minimal korrigiert werden: "Anschaffen. Für unser Land."
"Ich habe nie eine Frau bezahlt!"
In Sachen Sex und Politik ist uns der Italiener um mehr als nur eine Nasenlänge voraus. Da vögelt sich der Chef selbst durch die Bananenrepublik - und seine Untertanen applaudieren. Der passionierte Lustgreis Silvio Berlusconi behauptete in dieser Woche steif und fest, kein Heiliger zu sein. Das zog selbst im Vatikan niemand ernsthaft in Zweifel. Ein Mea Culpa aus Rom war notwendig, weil zuletzt Telefonmitschnitte eines Fachgespräches zwischen dem Herrn Ministerpräsidenten und einer Prostituierten bekannt wurden. Von denen soll der 71-Jährige mindestens 17 gegen Geld vernascht haben, doch Berlusconi verneint: "Ich habe nie eine Frau bezahlt!" Das ist ja noch schlimmer: nach dem Sex einfach davonschleichen - geht gar nicht! Immerhin kündigte der gute Silvio angeblich an, im September eine Bußwallfahrt zu Padre Pio nach San Giovanni Rotondo zu unternehmen. Der Heilige Vater soll sehr gelacht haben.
Das könnte der Queen in den nächsten Tagen auch passieren. Der Buckingham Palace hat bei den Universal Studios eine Kopie von Sacha Baron Cohens Schwulifilm "Brüno" bestellt - für die öden Urlaubstage im verregneten Balmoral. "Als wir merkten, dass es um die Royals geht, haben wir sehr gekichert", berichteten Mitarbeiter der Filmfirma. "Brüno ist nichts für schwache Nerven." Das wird die Queen kaum beeindrucken. In ihrer missratenen Familie wäre einer wie die Ösi-Tunte schon ein echter Lichtblick. Und wie man brünomäßig über die Palastflure huscht, dürfte Elisabeth dank ihres Sohnes Prinz Andrew hinlänglich bekannt sein. Unterdessen stellt sich bei Windsors wieder Nachwuchs ein. Kaltblutstute Camilla, Herzogin von Cornwall, wird erneut Oma. Ihre Tochter Laura erwartet Zwillinge. In Ascot sollen schon Wetten auf die Kleinen angenommen werden.
Wiederholungstäter Jopi wird Opi
Auch Johannes Heesters sieht sich anderen Umständen ausgesetzt. Allerdings ist hier kein medizinisches Wunder im Spiel. Simone Rethel kann sich also beruhigt zurücklehnen. Jopi wird Opi. Der 105-Jährige erwartet seinen fünften Urenkel. Da sich die Zeit bis zur Niederkunft aber noch über unkalkulierbare drei Monate erstreckt, sagte Heesters prophylaktisch: "Ich wünsche mir, meinen Enkel noch in den Arm nehmen zu dürfen." Keine Sorge, Alter: Wenn du so weitermachst, darfst du zur Einschulung des Kleinen in der Schulaula singen. Und zur Abifeier dann wieder.
Da Alkohol bekanntlich konserviert, dürfte auch Mickey Rourke ein biblisches Alter beschieden sein. Die Spritpreise in Großbritannien sind derzeit offenbar so günstig, dass die wandelnde Gesichtsbaracke mittlerweile sogar öffentlich in Talkshows säuft. In einer Latenight-Sendung hatte Rourke in dieser Woche gleich mehrere Flaschen Hochprozentiges dabei. Später torkelte der Mittfünfziger dann an der Seite einer jungen Frau stark angeschlagen durch London. Für so etwas wurde die Abwrackprämie erfunden! Kein Wunder, dass die Drogenbeauftragte der britischen Popindustrie interveniert: Amy Winehouse erklärte in dieser Woche vor Gericht, die Menschen könnten einfach nicht mit Alkohol umgehen. Selten wurde so überzeugend plädiert.
War sonst noch was? Na klar: Afghanistan-Veteranin Sarah Connor hat nach ihrem Gig am Hindukusch den nächsten Granatenjob an Land gezogen: Die 29-Jährige Musikterroristin nimmt jetzt ein Lied für Damenbinden auf! Die musikalische Ersatzflüssigkeit soll ab Oktober ausschließlich im Internet erhältlich sein. Dafür wird ein spezieller Code auf die Slipeinlagenverpackungen gedruckt. Angesichts solcher Jobs kann man wohl nur noch ausrufen: Sarah, deine Tage sind gezählt!