Das letzte Bühnenkleid von Amy Winehouse war typisch für die Sängerin: Auffälliges Muster, extrem kurz geschnitten, grün und schwarz glänzend. Sie trug es im Juni 2011 bei einem Konzert in Belgrad, Serbien, hatte die Haare passend zum Outfit gefärbt. Doch der Auftritt wurde zur Katastrophe: Winehouse lallte, taumelte und verließ schließlich vorzeitig die Bühne. Gut einen Monat später starb die Sängerin an einer Alkoholvergiftung. Sie wurde nur 27 Jahre alt. Jetzt wurde das Kleid gemeinsam mit Hunderten anderen Kleidungsstücken aus ihrem Nachlass in Beverly Hills versteigert. Und erzielte eine überraschend hohe Summe.
Auf 15.000 Euro Dollar wurde der Wert des Kleids geschätzt, doch unter den Hammer kam es für weitaus mehr: Über 240.000 Dollar zahlte ein Fan dafür. Das Outfit war eines von elf neuen Designs, die Winehouse gemeinsam mit ihrer Stylistin und Freundin Naomi Parry damals für eine anstehende Europatournee entworfen hatte. Die Tour wurde jedoch nach dem Debakel in Serbien abgesagt. "Wenn ich dieses Kleid sehe, dann spüre ich eine große Traurigkeit", sagt Parry heute. Winehouse sei damals gerade aus dem Entzug zurückgekommen. "Das Kleid sollte ein Neuanfang sein, damit sollte es vorwärts gehen. Ihr ging es gerade wieder besser", so Parry.

Erlös geht an die Amy Winehouse Stiftung
Zu den begehrtesten Stücken auf der Versteigerung zählte neben diesem Kleid auch eine herzförmige Handtasche aus rotem Leder von Moschino, die Amy Winehouse bei den Brit Awards 2007 trug. Damals wurde sie gleich mehrfach ausgezeichnet. Die Tasche ging für über 200.000 Dollar weg. Ein Kleid mit Flammenprint von Dolce&Gabbana fand für 150.000 Dollar neue Besitzer, mehrere pink-farbene Ballerinas gingen für bis zu 19.000 Dollar weg. Insgesamt nahm die Familie von Winehouse so über vier Millionen Dollar ein.
Die Eltern von Amy Winehouse wollen den Erlös der Stiftung schenken, die sie im Namen ihrer Tochter gegründet haben. Die Amy Winehouse Foundation unterstützt Jugendliche beim Kampf gegen Suchtkrankheiten. Viele der Outfits aus der Versteigerung werden ab dem 26. November noch in einer Ausstellung im Londoner Design Museum zu sehen sein, bevor sie zu ihren neuen Besitzern kommen.