Der französische Dokumentarfilmer Claude Lanzmann ("Shoah") erhält für sein Lebenswerk den Goldenen Ehrenbären der 63. Berlinale.
"Claude Lanzmann ist einer der großen Dokumentaristen. In seiner Darstellung von Unmenschlichkeit und Gewalt, von Antisemitismus und seinen Folgen hat er eine neue filmische wie ethische Auseinandersetzung geschaffen", erklärte Festivaldirektor Dieter Kosslick am Donnerstag.
Lanzmanns neuneinhalbstündiger Dokumentarfilm "Shoah" über den Völkermord an den europäischen Juden wurde 1986 im Berlinale-Forum gezeigt und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Vorbereitungen und Dreharbeiten zu "Shoah" dauerten fast zwölf Jahre. Lanzmann zeigt in seinem Film Interviews mit Überlebenden und Zeitzeugen des Holocaust, darunter auch mit Tätern. Lanzmann ist außerdem Regisseur von Werken wie "Warum Israel" (1973), "Tsahal" (1994) und "Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr" (2001).
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin (7. bis 17. Februar 2013) ehren Lanzmann außerdem mit einer Hommage, bei der sein Gesamtwerk gezeigt wird - darunter die Erstaufführung der restaurierten und digitalisierten Fassung von "Shoah".