Nicht nur die USA schauen heute gebannt nach New York: Der ehemalige Präsident Donald Trump muss sich dort zur Anklageverlesung vor Gericht einfinden. Ihm wird vorgeworfen, über Schweigegeldzahlungen gelogen zu haben, um eine Affäre mit der Porno-Darstellerin Stormy Daniels zu vertuschen. Doch während die strafrechtlichen Konsequenzen noch nicht absehbar sind, muss er sich um eines wohl aktuell keine Sorgen machen: um seine Ehe mit Melania.
Das berichtet "People" unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus dem direkten Umfeld des Ex-Präsidenten. "Melania wird ihn unterstützen. So ist sie. Sie sind eine Familie", zitiert "People" die Quelle. "Melania und Donald waren beide geschockt, als sie von der Anklage erfuhren. Sie erwarteten es nicht", berichtet der Informant.
Ein Leben im Drama
Die beiden hätten demnach bis zu Trumps Abreise ihr Leben ganz normal weitergelebt und bis zum Ende geglaubt, dass es nicht zur Anklage kommen würde. Noch am Donnerstag hätten sie eine Gruppe von Gästen empfangen, hätten dabei wenig aufgebracht gewirkt. "Wie immer umgibt sie das Drama und sie waten hindurch. Es ist ein Teil ihres Lebens."
Melania sei von der Anklage eher überrascht als emotional betroffen, so die Quelle. Sie ärgere sich vor allem darüber, dass es nun tatsächlich zur Anklage gekommen ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass die ihrem Ehemann dessen Fremdgehen verziehen hat. "Sie ist immer noch wütend darüber und will nicht, dass vor ihr über die Schweigegeldzahlungen gesprochen wird."
Trump wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt – diese juristischen Probleme hat er noch am Hals

Die heute 79-jährige Carroll hatte Trump beschuldigt, sie im Frühjahr 1996 in der Umkleidekabine des New Yorker Luxus-Kaufhauses Bergdorf Goodman vergewaltigt zu haben. Öffentlich machte die langjährige Kolumnistin des Magazins "Elle" ihren Vorwurf erst 2019, als Trump Präsident war. Trump bezichtigte Carroll der Lüge und erklärte, sie sei nicht sein "Typ".
Strafrechtlich waren die Vorwürfe verjährt, doch zivilrechtlich konnte Carroll gegen den Milliardär vorgehen, und so verklagte Carroll Trump in New York wegen Verleumdung und im vergangenen November in einer zweiten Klage wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung selbst sowie erneut wegen Verleumdung. Sie verlangte Schmerzensgeld und Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Weil es sich um einen Zivilprozess und nicht um ein Strafverfahren handelte, drohte Trump keine Gefängnisstrafe.
Für die Geschworenen war der Fall offenbar klar: Nach weniger als dreistündigen Beratungen sprachen sie Carroll fünf Millionen Dollar (rund 4,5 Millionen Euro) zu – zwei Millionen Dollar wegen sexuellen Missbrauchs und drei Millionen Dollar wegen Verleumdung. Ihr Urteil sei für alle Frauen, die ähnliches erlebt hätten, sagte die Autorin nach der Entscheidung. Es gehe ihr nicht um das Geld. Sie habe ihren Namen reinwaschen wollen. Und sie hätte Trump gerne im Zeugenstand vor Gericht gesehen.
Trumps Anwalt Joe Tacopina kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Er verwies unter anderem darauf, dass Carroll Trump stets Vergewaltigung zur Last gelegt habe, die Geschworenen aber lediglich sexuellen Missbrauch anerkannt hätten. Trump selbst reagierte erbost auf den Ausgang des Zivilprozesses. "Dieses Urteil ist eine Schande, eine Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten", wetterte der 76-jährige auf seiner Onlineplattform Truth Social. Mit Blick auf Carroll erklärte Trump: "Ich habe überhaupt keine Ahnung, wer diese Frau ist."
Vor dem Urteil hatte der Ex-Präsident fälschlicherweise behauptet, er habe sich in dem Verfahren nicht "verteidigen" dürfen. Trump war dem Prozess aus eigenen Stücken ferngeblieben, zu einem Erscheinen vor Gericht war er nicht verpflichtet. Trump war während des Prozesses sogar zu einem Golfplatz in Schottland gereist, der ihm gehört.
Dass Trump sie betrogen hat, ist für Melania keine neue Information. Die Affäre mit Daniels liegt bereits 17 Jahre zurück, Melania hatte kurz zuvor den gemeinsamen Sohn Baron zur Welt gebracht. Erfahren hat sie von der Untreue ihres Mannes spätestens 2016: Kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten war die Affäre und ihre Vertuschung weltweit bekannt geworden, hatte für Unmengen an Schlagzeilen gesorgt. Gerüchte, dass Melania sich nach der Präsidentschaft von Donald trennen würde, bewahrheiteten sich trotzdem nie.
Quelle: People