Frankfurt Maschine kam ohne sie an: Abschiebung von Anna Sorokin geplatzt

Anna Sorokin
Anna Sorokin bei einer Gerichtsverhandlung in New York 2019
© Mary Altaffer/ / Picture Alliance
In letzter Minute ist die Abschiebung Anna Sorokin aus New York nach Deutschland gescheitert. Zu verdanken hat das die Hochstaplerin ihrer Anwältin.

Sie sollte heute am Flughafen in Frankfurt am Main landen: Anna Sorokin sollte von den US-Behörden nach Deutschland abgeschoben werden. Doch die Linienmaschine der United Airlines, die gegen 21 Uhr Ortszeit startete, kam ohne die 31-jährige Hochstaplerin im Rhein-Main-Gebiet an. Das berichten sowohl "Der Spiegel" als auch die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eigene Quellen. In letzter Minute ist es ihren Anwälten offenbar gelungen, einen Aufschub zu erwirken.

Sorokin soll kurz vor der Fahrt zum Flughafen gewesen sein, als ihre Anwälte die erlösende Nachricht für sie hatten. Demnach war ein Einspruch gegen die Abschiebung erfolgreich und wurde daraufhin abgebrochen. Wie ihr Anwalt Manny Arora der "Bild"-Zeitung sagte, könnten die US-Behörden Sorokin "rechtlich mindestens bis zum 17. März nicht abschieben". Es sei zudem ein weiterer Antrag geplant, "um die Abschiebung zu verhindern."

Nach Angaben der US-Einwanderungsbehörde sei weiterhin ihre Ausreise geplant. Formal handele es sich nicht um eine Abschiebung, sondern um eine Entfernung, da Sorokin ihr Visum überzogen habe. Ob weitere Einwände dagegen Erfolg haben, ist derzeit unklar.

In Deutschland wäre Anna Sorokin eine freie Frau

Die deutsch-russische Hochstaplerin wurde durch die Netflix-Serie "Inventing Anna" bekannt. Darin wird die unglaubliche Geschichte ihrer Betrugsmasche erzählt. Sorokin gelang es unter dem Namen Anna Delvey, Kredite über mehrere Zehntausend Dollar von US-Bankhäusern zu ergaunern. Unter dem Vorwand, eine reiche Erbin zu sein, blieb sie Rechnungen von Luxushotels und teure Einkäufe schuldig.

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2019 wurde Sorokin zu einer Gefängnisstrafe und Rückzahlung von 199.000 US-Dollar verurteilt. Aus dem Gefängnis heraus sollte sie nun abgeschoben werden. Da Sorokin durch die Netflix-Serie in den USA zu großer Bekanntheit kam, will sie aber in den Staaten bleiben. Sollte sie nach Deutschland zurückkommen, muss sie hier keine weitere Haftstrafe befürchten. Da kein Haftbefehl vorliegt, wäre sie eine freie Frau.

Quellen: Spiegel, Bild

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