Schlagersänger Michael Wendler hat am Donnerstag für einen Eklat gesorgt: Über seinen Instagram-Kanal gab er am Abend nicht nur ohne Absprache mit RTL sein Ausscheiden als DSDS-Juror bekannt. Er verbreitete zudem Corona-Verschwörungstheorien und sprach von einer "angeblichen Corona-Pandemie". Er kritisierte die Maßnahmen, die Deutschland zur Eindämmung des SARS-CoV-2-Virus getroffen hat, und erklärte, dass fast alle TV-Sender, einschließlich RTL, "gleichgeschaltet und politisch gesteuert" seien.
Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Instagram-Stories meldete sich Wendler-Manager Markus Krampe in der Late-Night-Show von Oliver Pocher zu Wort und nannte das Ganze eine "menschliche Tragödie". Der Wendler habe ihm gegenüber davon gesprochen, dass es Deutschland bald nicht mehr geben werde. Auch andere Menschen aus Wendlers Umfeld haben sich mittlerweile zu Wort gemeldet.

So etwa Chris Töpperwien. Der "Currywurstmann" ist eigentlich mit dem Schlagersänger befreundet und pflegte auch zuletzt einen guten Kontakt zu ihm. Gegenüber "Watson" sagte er aber, dass er bemerkt habe, wie der 48-Jähige sich in den vergangenen Monaten verändert habe. "Ich habe festgestellt, dass er sich seit dem Ende von 'Let’s Dance' immer mehr zurückgezogen hat." Laura Müller, die Ehefrau von Michael Wendler, hatte an der Tanzshow teilgenommen, er saß regelmäßig im Publikum, um sie zu unterstützen. In dieser Zeit habe man sich noch getroffen und ausgetauscht, so Töpperwien.
Chris Töpperwien hat Michael Wendler als Freund noch nicht aufgegeben
Weiter erklärt er: "Noch im Sommer 2019 war er eigentlich der 'normale' Micha. (...) Er ist ja ohne Kameras ein völlig anderer Mensch", sagt der Reality-TV-Teilnehmer. Wie es zu den Verschwörungstheorien und dem Entschluss, die eigene Karriere zu beenden, kommen konnte, kann sich Töpperwien nicht erklären, weiß aber: "Michael hatte es nie leicht. Er ist wohl der erste und einzige Schlagersänger, der so unter Beschuss und Beobachtung war." Mit dem Wendler als Freund hat der 46-Jährige noch nicht abgeschlossen. "Ich wünsche mir, dass er realisiert, auf welchem Weg er sich gerade befindet", erklärte er.
Weniger verständnisvoll reagierte nun Schlagerkollege Mickie Krause auf die Aussagen und das Verhalten von Michael Wendler. Live bei Facebook sagte er, er sei "wirklich sprachlos" gewesen, nachdem er die Videos gesehen hatte. Die Musiker kennen sich von Auftritten auf Mallorca. "Michael Wendler und ich, wir waren nie Freunde. Wir waren aber auch nie Feinde. Wir haben uns gegenseitig respektiert", erklärte Krause.
Seine Aussagen möchte er aber nicht unkommentiert lassen: "Du hast von einer 'angeblichen Corona-Pandemie' gesprochen. Es ist keine 'angebliche Corona-Pandemie' – wir haben Corona!", stellte der 50-Jährige via Facebook klar. "Wir sollten dieses Thema sehr ernst nehmen." Es gebe aber "leider zu viele dumme Menschen, überall auf der Welt, die auf den Scheiß abfahren, den irgendwelche Verschwörungstheoretiker raushauen." In Krauses Augen sei es aber völlig respektlos, die Pandemie zu verneinen, wenn es doch viele Menschen gebe, die ihr Leben durch sie verloren haben oder denen es deswegen schlecht geht. Er appelliert an seine Zuhörer, die Pandemie bitte weiterhin ernst zu nehmen und vor allem auch eine Maske zu tragen.

Auch Bushido meldet sich zu Wort
Ein Statement auf Instagram setzte auch Musiker Bushido ab. In seinen Stories schrieb er kurz und knapp: "Reicht mit euch Aluhüten. Schäm dich, was du in der Öffentlichkeit von dir gibst" und markierte Michael Wendler. Der Begriff "Aluhutträger" ist eine abwertende Bezeichnung für Anhänger von Verschwörungstheorien.
Verwendete Quellen: "Watson" / Instagram Bushido / Facebook Mickie Krause