Er würde mit der Aussage, 25 Taliban getötet zu haben, prahlen, meinten Prinz Harrys Kritiker. In seinen Memoiren "Reserve" (engl. "Spare") verriet der Ex-Royal, dass die Getöteten für ihn Schachfiguren auf einem Brett waren, die man ausschalten müsse. Auf die scharfe Kritik hin wehrte er sich, sagte in Stephen Colberts Late Show, man müsse den Kontext kennen und das Buch lesen.
Kritik: Prinz Harry mache sich zum Propagandawerkzeug
Doch auch gut eine Woche nach der Veröffentlichung sorgt die Aussage noch immer für Furore und hat weltpolitische Folgen. Der Hintergrund: Nachdem das iranische Regime den iranisch-britischen Ex-Politiker Alireza Akbari hinrichten ließ, reagierten sowohl Großbritannien als auch andere europäische Länder und bestellten die jeweiligen iranischen Botschafter ein.
Der Iran reagierte auf die Kritik Großbritanniens mit einer Anspielung auf Harry. Das Vereinigte Königreich sei "nicht in der Lage, über Menschenrechte zu predigen", hieß es von Seiten des Regimes. Immerhin hätte Harry als ehemaliger britischer Soldat über die Tötung von Taliban gesprochen.
"Harry sollte die volle Verantwortung dafür übernehmen, dass er der Propagandamaschine des mörderischen iranischen Regimes Munition geliefert hat. Während alle anständigen Menschen die Lügen des Irans zurückweisen werden, werden viele ihrer Anhänger durch die Ausnutzung der unbedachten Äußerungen des Herzogs durch die Ayatollahs gestärkt werden", sagte Oberst Richard Kemp, der wie Prinz Harry in Afghanistan stationiert war.
So schreibt Harry über die Taliban
Der ehemalige Kommandeur der Royal Navy, Konteradmiral Chris Parry, stimmte den Worten zu und sagte, Harry habe sich unfreiwillig selbst zum Propagandamittel des Regimes gemacht. "Trotz der ungeschickten Worte von Prinz Harry ist es höchst doppelzüngig, die rechtmäßige Tötung von Kombattanten im Krieg mit einem Schauprozess und politischem Mord durch ein diktatorisches Regime gleichzusetzen", sagte er laut "Daily Mail".
"Sie war die beste Mutter der Welt, sie hat uns mit Liebe umschlungen"

"In der Hitze und im Nebel des Gefechts zählten diese fünfundzwanzig für mich nicht als Menschen. Man kann keine Menschen töten, wenn man sie als Menschen sieht", schreibt Harry in seinem Buch. "Man kann Menschen eigentlich gar keinen Schaden zufügen, wenn man sie als Menschen sieht. Sie waren Schachfiguren, die vom Brett geschlagen wurden, Böse, die man wegräumte, ehe sie Gute töten konnten", erklärte er. Seine Autobiografie hat Prinz Harry in drei Teile geteilt, eines davon widmet er seiner Zeit bei der Armee.
Quellen: "Daily Mail" / "Reserve" von Prinz Harry
+++ Lesen Sie auch +++