1. Die Queen
Tu felix Britannia! Während Deutschland mit wechselndem Erfolg und zunehmend größeren Problemen Bundespräsidenten castet, haben die Engländer seit mehr als 60 Jahren ihre Queen Elizabeth II. Die Deutschen sind zu Recht neidisch, eine royalistische Bewegung ist deshalb aber nicht entstanden. Denn viele Menschen haben sich hierzulande ihre eigene Königin ins Fenster gestellt. Von dort winkt Elizabeth tagein tagaus als kleines Püppchen auch den Deutschen zu.
2. Die schönsten Fangesänge
Was wäre unsere Fußball-Kultur ohne Fangesänge. Einen der größten Evergreens in deutschen Stadien verdanken wir der größten englischen Popgruppe aller Zeiten: den Beatles. Ihr "Yellow Submarine" wird allwöchentlich in den Fankurven des Landes gesungen. Freilich mit einem anderen Text: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Und weil die sich seit 40 Jahren beharrlich weigern, wird das Lied wohl auch in den kommenden 40 Jahren erklingen.
3. Scheitern am Elfmeterpunkt
England gilt als das Mutterland des Fußballs. Zwar konnte die Nationalmannschaft im Laufe der zurückliegenden 100 Jahre nur einen WM-Titel und keine einzige Europameisterschaft gewinnen, dafür haben es die Engländer in einer anderen Disziplin zu großem Können gebracht: dem Verballern von Elfmetern.
4. WAGs/Spielerfrauen
Vermutlich hat es schon immer Ehefrauen und Partnerinnen von Fußballern gegeben, die das Treiben auf dem grünen Rasen von den Rängen aus verfolgen. Doch erst die Briten haben dafür gesorgt, dass WAGs, also Wives and Girlfriends, ein fester Bestandteil des Spektakels werden. Der Begriff kam erstmals 2006 während der WM in Deutschland auf, als die englische Entourage um Victoria Beckham in Baden-Baden residierte. Die britische Presse berichtete fast mehr über ihre Shopping-Aktivitäten als über die Spiele des Turniers. Während die Engländer schon bald ausschieden, traten die Spielerfrauen ihren Siegeszug an. Der deutsche WM-Tross propagierte 2014 in Brasilien die Soja Latte - und Cathy Hummels etablierte ihre rote Lederjacke als Markenzeichen.
5. Das Hipster-Getränk IPA
Manche Segnungen, die wir den Briten verdanken, haben ihren Ursprung in fernen Zeiten: So geht das IPA, Lieblingsgetränk aller Hipster, auf die Kolonialzeit zurück. Weil man die in Indien stationierten britischen Soldaten im 19. Jahrhundert mit Bier versorgen wollte, entwickelten britische Brauer ein Ale mit höherem Alkohol- und Hopfengehalt, das die weite Schiffsreise überstehen musste. So entstand das India Pale Ale, jenes Gesöff, das in Deutschland heute vor allem von vollbärtigen Werbern beschnuppert und getrunken wird.
6. James Bond
Er ist elegant, hochintelligent, hat Stil und einen Schlag bei Frauen: Mit der Figur des James Bond schenkten die Briten der Welt einen starken Typen, der den Kalten Krieg mühelos überstanden hat und heute so populär ist wie zu seinen besten Zeiten. Wir Deutschen haben immerhin Bonds jüngeren Bruder, Jimmy Bondi, der mit seinem Wunderkäfer Dudu Anfang der 70er Jahre durch Europa reiste und Abenteuer erlebte.
7. Toleranz gegenüber schlechtem Essen
Wer einmal einen längeren Urlaub auf der Insel verbracht hat, lernt die deutsche Küche ganz neu zu schätzen. Zwei Wochen jeden Abend labbrige Pommes im Pub - und schon kommt einem die heimische Kantine wie ein Fünf-Sterne-Restaurant vor.
8. Sonnenbrand im Urlaub
Wer einmal im Leben einen richtig schönen Sonnenbrand erleben möchte, muss da Urlaub machen, wo Engländer sind. Allerdings verleitet der Anblick vor sich hin röstender, blasshäutiger Briten viele Deutsche dazu, ebenfalls zu lange in der Sonne zu liegen. Fazit: Vor Gott und der Sonne sind wir alle gleich.
9. Der Hooligan
Auch das ist eine englische Erfindung, die in Deutschland nachgeahmt wird: Der Hooligan, der als unangenehme Begleiterscheinung zu vielen Fußball-Spielen auftritt. Allerdings sind deutsche Hooligans vielfach nur eine schlechte Kopie des englischen Originals. Niemand hat so schöne Bierbäuche und auch so schöne Hinterteile wie die Briten.