Vermisster Autist Polizei plant neue Suche nach sechsjährigem Arian

Die Polizei sucht in einem Schlauchboot mit Sonar auf der Oste nach Arian
Wie schon bei dieser Suche am 29. April steht der Fluss Oste im Fokus der Polizei auf der Suche nach Arian
© Daniel Bockwoldt / DPA
Drei Wochen ist Arian aus Bremervörde-Elm inzwischen verschwunden. Die Polizei steht angesichts der erfolglosen Suchen vor einem Rätsel – und gibt trotzdem nicht auf.

Rund drei Wochen nach dem Verschwinden des sechsjährigen Arian wollen die Ermittler im Norden Niedersachsens die Suche nach dem autistischen Kind wieder intensivieren. "Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird", sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Am sonnigen langen Wochenende seien viele Menschen am Fluss Oste unterwegs gewesen.

In dieser Woche sei wieder eine Suchaktion auf dem Fluss geplant. "Wir werden dabei auch technisches Gerät einsetzen", sagte van der Werp. Demnach sollen der Fluss abgesucht sowie Anwohnerinnen und Anwohner von Ortschaften entlang der Oste noch einmal befragt und "sensibilisiert" werden, fügte der Sprecher an. Dabei handle sich um eine Art "Klinkenputzen", um den Vermisstenfall noch einmal in Erinnerung zu rufen. Der neue Einsatz werde bei weitem nicht die Dimensionen früherer Suchmaßnahmen erreichen.

Arian hat Zuhause allein verlassen

Der autistische Junge wird seit dem 22. April vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass er sein Zuhause selbstständig verließ. Eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige Tag und Nacht an Land, aus der Luft und im Wasser nach Arian. Im Einsatz waren Suchhunde, eine Reiterstaffel, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Boote und Taucher. Ende April stellte die Polizei die aktive Suche zunächst ein. Eine Gruppe aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen bearbeitet den Fall weiter und geht Hinweisen nach.

Die Ungewissheit sei für die Angehörigen und alle Beteiligten sehr belastend, sagte der Polizeisprecher. Nach wie vor erscheine ein Unglücksfall am wahrscheinlichsten, weil Arian am 22. April sein Zuhause abends allein verlassen habe. Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera zeigen, wie der Sechsjährige Richtung Wald läuft. Ermittelt werde aber in alle Richtungen, sagte der Sprecher: "Wir haben es niemals ausgeschlossen, dass er entführt wurde."

DPA · AFP
tkr

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