Das französische Satireblatt "Charlie Hebdo" soll von Freitag an wieder in Deutschland zu kaufen sein. Rund 50.000 weitere Ausgaben der "historischen" Nummer nach den Pariser Terroranschlägen waren zur Auslieferung an Bahnhofs- und Flughafenkioske sowie Buchhandlungen vorgesehen, wie der Deutsche Pressevertrieb bei Gruner + Jahr in Hamburg mitgeteilt hat.
Am vergangenen Samstag war die Ausgabe mit dem weinenden Propheten Mohammed auf der Titelseite in Minutenschnelle vergriffen gewesen. Allerdings waren weniger als 5000 Exemplare nach Deutschland geliefert worden. In Frankreich war die Gesamtauflage des Magazins auf sieben Millionen Exemplare erhöht worden.
Tausende protestieren in Pakistan
In anderen Teilen der Welt regt sich weiter Widerstand gegen den In der pakistanischen Stadt Karachi haben erneut Tausende Menschen gegen die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen protestiert. Die Demonstranten schwenkten grüne Flaggen auf die das Mausoleum des Propheten Mohammed gedruckt war, und skandierten: "Nieder mit 'Charlie Hebdo', nieder mit den Gotteslästerern", wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag berichtete. Grün ist die Farbe des Islam.
Auf Schildern wurde der Tod für Gotteslästerer gefordert. Einer der Protestführer, Sarwat Ejaz Qadri, forderte ein Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen Pakistan und Frankreich. Der Marsch war der bislang größte in einer Reihe von Protesten in der 18 Millionen Einwohner zählenden Großstadt Karachi. Auch in Quetta gingen rund 400 Menschen gegen die Mohammed-Karikaturen auf die Straße. Bereits in der vergangenen Woche hatte es in Pakistan heftige Proteste gegeben. In einigen Städten wurden französische Flaggen und Fotos des französischen Präsidenten François Hollande verbrannt.
Ermittlungen gegen russischen Oppositionellen
In der ersten Ausgabe nach den Anschlägen in Paris hatten die überlebenden Zeichner der Satirezeitung "Charlie Hebdo" eine Karikatur des Propheten Mohammed auf das Titelblatt gedruckt. Dies sorgt in der muslimischen Welt seit Tagen für teils wütende Proteste.
Die russische Justiz leitete Ermittlungen gegen einen Oppositionellen ein, der öffentlich seine Unterstützung für "Charlie Hebdo" bekundet hatte. Mark Galperin wird nach Angaben einer Aktivistin "wiederholte Verletzung" des Versammlungsrechts vorgeworfen. Die Ermittlungen wurden demnach am vergangenen Freitag eingeleitet, am selben Tag wurde Galperin bereits wegen derselben Vorwürfe zu 38 Tagen Gefängnis verurteilt - unter anderem hatte er allein mit seinem Schild "Je suis Charlie" auf einem Moskauer Platz demonstriert.