Mittelmeer Italienische Küstenwache rettet 1200 Migranten von zwei Fischerbooten

Ein Boot mit Migranten auf dem Mittelmeer
Aufnahmen der italienischen Küstenwache, die am Wochenende knapp 1200 Menschen auf nur zwei Fischerbooten vom Mittelmeer retten musste
© Guardia Costiera / AFP
Am Osterwochenende musste die italienische Küstenwache zu mehreren Rettungsaktionen auf dem Mittelmeer ausrücken. Dabei rettete sie insgesamt 2000 Migranten, die versuchten, europäisches Festland zu erreichen. 1200 davon fuhren auf nur zwei Fischerbooten.

Am Osterwochenende haben erneut viele Migranten aus Nordafrikanischen Ländern versucht, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei gerieten viele von ihnen in Seenot. Wie unter anderem der britische "Guardian" berichtet, musste die italienische Küstenwache über das Wochenende knapp 2000 Menschen retten. Mehr als die Hälfte davon befanden sich auf gerade mal zwei Fischerbooten. 

Mittelmeer: Italienische Küstenwache am Osterwochenende im Dauereinsatz

Am Montag teilte die italienische Küstenwache mit, sie führe ein Rettungsaktion durch, in der zwei Fischerboote und 1200 Personen beteiligt seien. Ein Schiff mit etwa 800 Menschen an Bord befand sich demnach mehr als 190 Kilometer südöstlich der sizilianischen Stadt Syrakus. Ein zweites Boot mit 400 Menschen an Bord habe sich vor der Küste Kalabriens befunden. 

Bereits am Sonntag meldete die NGO "Alarm Phone", bei der sich Mittelmeer-Migranten in Seenot melden können, dass sie ein Notruf von dem zweiten Boot erhalten habe. Dies sei von Tobruk in Libyen aus in See gestochen und befände sich in maltesischen Gewässern in Seenot. Ihm sei der Treibstoff ausgegangen und Wasser sei eingebrochen. Die Passagiere hätten versucht es abzupumpen. 

"Sea Watch": Malta wies Schiff an, Migranten in Seenot nicht zu retten

Die deutsche NGO "Sea Watch" konnte das Schiff schlussendlich mit Hilfe eines Flugzeugs orten. Die Organisation berichtet auf Twitter, ein Handelsschiff habe das Flüchtlingsboot mit Treibstoff und Trinkwasser versorgt, allerdings hätten die maltesischen Behörden es angewiesen, keine Passagiere zu retten. 

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Die italienische Küstenwache teilte mit, dass schwerer Seegang mit bis zu 1,5 Meter hohen Wellen und die Anzahl an Schiffen die Rettungsmissionen erschwert hätten. Seit Freitag seien mehr als 2000 Menschen gerettet worden. Allein am Sonntag erreichten 26 Boote mit fast 1000 Migranten an Bord die Insel Lampedusa, zum größten Teil aus Gambia, der Elfenbeinküste, Guinea und Burkina Faso. 

Am Samstag kamen bei mehreren Schiffsunglücken vor den Küsten Tunesiens und Marokkos mindestens vier Menschen ums Leben. 23 wurden als vermisst gemeldet. 

Quellen: "The Guardian", "Deutsche Welle", mit Material von AFP und DPA

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