Nachrichtenagenturen Deutsche AP wechselt zu ddp

Der Wechsel der deutschsprachigen AP unter das Dach der Nachrichtenagentur ddp ist perfekt. Der Vertrag zwischen der US- amerikanischen Agentur Associated Press (AP) und der ddp media holding AG sei unterzeichnet, teilten die ddp-Gesellschafter Peter Löw und Martin Vorderwülbecke sowie AP am Dienstagnachmittag per Pressemitteilung in Berlin mit.

Der Wechsel der deutschsprachigen AP unter das Dach der Nachrichtenagentur ddp ist perfekt. Der Vertrag zwischen der US- amerikanischen Agentur Associated Press (AP) und der ddp media holding AG sei unterzeichnet, teilten die ddp-Gesellschafter Peter Löw und Martin Vorderwülbecke sowie AP am Dienstagnachmittag per Pressemitteilung in Berlin mit. Über den Verkauf war seit Monaten spekuliert worden, im September hatten beide Seiten die Verhandlungen bestätigt. Die deutsche AP-Tochter beliefert den Angaben zufolge Medien in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Meldungen.

Der Vertrag mit der AP sichert ddp den Angaben zufolge die Übersetzungsrechte aller Inhalte des mehrsprachigen internationalen AP-Dienstes mit weltweit 3000 Mitarbeitern für 15 Jahre. "Die AP- Dienste werden weiterhin in der bewährten Form produziert und von ddp integriert", sagte Löw. Einzelheiten will ddp dazu am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgeben.

Tom Brettingen, Senior Vice President der AP, sieht die Konstellation als dem Kerngeschäft angepasst, da die US-Agentur im digitalen Wandel der Nachrichtenmedien auf Partnerschaften mit örtlichen Agenturen setze. Der ddp hat eigenen Angaben zufolge ein Netzwerk aus 400 Journalisten. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter wurde bisher mit 140 beziffert.

Gewerkschaften warnen angesichts der Übernahme vor einem "möglichen Tarifdumping" und einem "ruinösen Preiskampf". Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di forderte, die Übernahme dürfe nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. "Die Ankündigung der neuen Eigner, bei AP bis zu 15 der 110 Arbeitsplätze abzubauen, steht im scharfen Gegensatz zur Ankündigung, durch die Fusion zur besten Voll-Agentur in Deutschland zu werden", sagte ver.di-Sekretär Manfred Moos. Es dürfe keinen Preiskampf in der Agenturbranche geben. "Eine aggressive Niedrigpreispolitik wird Arbeitsplätze kosten und zu Lasten der Qualität gehen", sagte Moos. Der Deutsche Journalisten- Verband (DJV) erklärte: "Die tariflichen und sozialen Standards der Journalistinnen und Journalisten bei AP müssen auch unter den neuen Eigentümern der Agentur weiter gelten."

Die Agentur ddp war Anfang 2009 von der Beteiligungsgesellschaft Arques Industries an die Investorengruppe BluO um Löw und Vorderwülbecke verkauft worden. ddp war 1971 als Deutscher Depeschendienst aus der US-Agentur UPI hervorgegangen. Nach der Wende übernahm ddp den Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst (ADN), die Staatsagentur der DDR.

Deutschland gilt als einer der umkämpftesten Nachrichtenmärkte weltweit. Marktführer unter den Agenturen ist die Deutsche Presse- Agentur dpa. Auch die französische Agence France Presse (AFP) und die britische Reuters sowie weitere Agenturen bieten Dienste in deutscher Sprache an.

DPA
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