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Studie Frankreich: Sexismus geht auch fünf Jahre nach #metoo nicht zurück

Sexismus in Frankreich: Eine Hand mit der Aufschrift #metoo bei einer Demonstration
Vor fünf Jahren stieß die #metoo-Bewegung eine Diskussion über sexualisierte Gewalt gegen Frauen an. Auch heute ist Sexismus in Frankreich noch weit verbreitet, so eine neue Studie.
© Bertrand Guay / AFP
Sexismus ist in Frankreich auch fünf Jahre nach der #metoo-Bewegung weit verbreitet. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Demnach sei die französische Gesellschaft weiterhin sexistisch geprägt, insbesondere junge Männer.

Auch fünf Jahre nach der #Metoo-Bewegung ist Sexismus in der französischen Gesellschaft laut einer neuen Studie nach wie vor weit verbreitet, vor allem bei jungen Männern. "Sexismus geht nicht zurück, im Gegenteil", heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie des französischen Rates für Gleichstellung.

Studie: Sexismus in Frankreich geht auch fünf Jahre nach #metoo nicht zurück

"Die französische Gesellschaft bleibt in allen Bereichen sexistisch geprägt", heißt es weiter, sowohl in der Öffentlichkeit, im Privatlaben, im Beruf oder in den Medien. 

Nach der Studie haben 80 Prozent der Frauen den Eindruck, wegen ihres Geschlechtes benachteiligt worden zu sein. Ebenso viele haben Angst, abends alleine nach Hause zu gehen. Rund 90 Prozent der Frauen geben an, darauf zu verzichten, alleine auszugehen oder bestimmte Kleidungsstücke zu tragen. 

Etwa 37 Prozent sagen, dass sie beim Geschlechtsverkehr erzwungene Situationen erlebt haben, darunter auch Sex ohne Verhütungsmittel. 

Auf Seiten der Männer ist etwa ein Viertel der Unter-35-Jährigen der Ansicht, dass hin und wieder Gewalt nötig sei, um sich durchzusetzen. Nur die Hälfte dieser Altersgruppe findet die Darstellung von Frauen in Pornofilmen problematisch. Ein Viertel der jungen Männer meint auch, es werde zu viel Aufhebens um sexuelle Gewalt gemacht. 

"Alltäglicher Sexismus führt letztlich zu gewaltsamem Sexismus", betont Sylvie Pierre-Brossolette, Vorsitzende des Gleichstellungsrates. "Die öffentliche Meinung bedauert, dass es Sexismus gibt, aber in der Praxis wird er nicht verhindert", erklärt sie. 

Der Gleichstellungsrat fordert unter anderem, Stereotypen in der Öffentlichkeit zu bekämpfen und gegen pornografische Inhalte im Internet vorzugehen. Außerdem solle die Werbung für geschlechtsspezifische Spielzeuge verboten werden. 

pgo AFP

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