Ein Mord auf offener Straße sorgt im schleswig-holsteinischen Heide für Entsetzen. Nach Polizeiangaben ging eine 37-Jährige Chemnitzerin am Montagmittag gegen 14.20 Uhr mit ihrem 13-jährigen Sohn auf dem Bürgersteig durch ein Wohngebiet, als neben ihr ein Auto anhielt, der Beifahrer ausstieg und vor den Augen des Kindes auf die Frau schoss.
Schütze von Heide stellte sich nach der Tat
"Anschließend ließ sich der Schütze zur Polizei fahren und stellte sich", so die Polizeidirektion Itzehoe in einer Mitteilung. Der 54-Jährige wurde festgenommen. Es soll sich um den Ehemann des Opfers und den Vater des Jungen handeln. Das Chemnitzer Paar lebte laut Polizei zuletzt getrennt, die Mutter und der Sohn hielten sich daher in jüngster Zeit in Heide auf.
Anwohnende hatten Medienberichten zufolge den Notruf gewählt. Die 37-Jährige ist kurz nach dem Angriff im Westküstenklinikum Heide an ihren schweren Verletzungen gestorben. Der 13-Jährige wurde ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert. "Er stand natürlich unter Schock", sagte eine Polizeisprecherin dem stern. Das Jugendamt kümmere sich jetzt um ihn.
Der Fahrer des Wagens, nach bisherigen Erkenntnissen ein Bekannter des Schützen, wurde kurz nach der Tat ebenfalls von der Polizei festgenommen. Die Ermittlungen zu seiner Rolle in dem Fall laufen.
Ein Dutzend Mal Mord und Totschlag in Serie

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Der Bürgermeister der Stadt an der schleswig-holsteinischen Westküste mit ihren rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern äußerte sich nach der Bluttat bestürzt. "Ich bin schockiert und tief erschüttert. Unser aller Mitgefühl gilt der Familie des Opfers", schrieb der SPD-Politiker bei Facebook.
Weitere Angaben zu der Tat, unter anderem zu deren Hintergründen, wollte die Polizei zunächst nicht machen – "aus ermittlungstaktischen Gründen", wie es hieß. Der geständige 54-Jährige solle im Laufe des Dienstags vor den Haftrichter kommen, sagte die Polizeisprecherin weiter.
Quellen: Polizeidirektion Itzehoe, Oliver Schmidt-Gutzat bei Facebook, Nachrichtenagentur AFP