Der Taifun "Hinnamnor" hat in Südkorea mindestens zehn Menschen das Leben gekostet. Bei einer längeren Rettungsaktion seien bis zum Mittwochmorgen (Ortszeit) neun Menschen aus einer überschwemmten Tiefgarage in der südöstlichen Küstenstadt Pohang geborgen worden, berichteten südkoreanische Sender.
Zwei von ihnen waren demnach bei Bewusstsein und überlebten, sieben Personen wurden leblos gefunden und später für tot erklärt. Sie hätten versucht, ihre Fahrzeuge vor den Wassermassen zu retten. Zuvor war bereits von drei Todesopfern berichtet worden.
Der bisher stärkste Taifun in diesem Jahr, der über Teile Südkoreas hinwegfegte, hatte am Dienstagmorgen das Festland erreicht. Nach zweieinhalb Stunden mit heftigem Wind und starkem Regen verließ er Südkorea wieder in nordöstlicher Richtung.
"Hinnamor" der elfte Taifun in Südkorea in diesem Jahr
Die koreanische Halbinsel wird jeden Sommer und Frühherbst von Wirbelstürmen heimgesucht. "Hinnamor" war der elfte in diesem Jahr. Durch den Klimawandel gibt es nach Experteneinschätzung nicht mehr tropische Wirbelstürme pro Jahr, aber es gibt mehr starke und zerstörerische solcher Stürme.
In den am stärksten betroffenen Gebieten im Süden des Landes wurden Straßen und Felder überflutet und zahlreiche Gebäude und andere Infrastruktur beschädigt. Tausende von Menschen mussten ihre Häuser verlassen, fast 90.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.
Vom Rückzug der Gletscher: Luftbilder zeigen das schwindende Eis in den Alpen
Der Klimawandel hat auch die Gletscher rund um den Großvenediger (3657 Meter) fest im Griff. Nicht nur das Obersulzbachkees schrumpft. Am Gipfel gab es einen Eisgrat, der im Jahr 2000 noch um die 10 m dick war. 2012 war er soweit zurück geschmolzen, dass das darin verankerte Gipfelkreuz umzustürzen drohte und auf blankem Fels neu aufgestellt werden musste.
Südkorea hatte wegen des nahenden Sturms eine Taifun-Warnung ausgegeben und zahlreiche Schutzvorkehrungen getroffen, wie etwa die Schließung von Schulen und Kindergärten. Hunderte von Inlandsflügen wurden gestrichen, viele Fischerboote mussten in den Häfen bleiben, bis der Sturm vorübergezogen war.