Deutsche Touristen Piraten überfallen Luxusjacht vor Korsika

Vor der korsischen Stadt Porto Vecchio haben vier bewaffnete Piraten ein Luxus-Segelboot geentert. Auf der Jacht überwältigten sie die Mannschaft und die neun Passagiere, darunter auch deutsche Touristen. Die Piraten erbeuteten fast 140.000 Euro.

Schwer bewaffnete Piraten haben vor Korsika eine Luxusjacht mit deutschen Touristen überfallen und 138.000 Euro erbeutet. Die vier Angreifer seien mit Gewehren und Schnellfeuerwaffen bewaffnet gewesen, sagte der Oberstaatsanwalt von Ajaccio, José Thorel, am Montag in Paris. Sie hätten in der Nacht zum Montag die 55 Meter lange Segeljacht geentert. Der Segler war von der italienischen Nachbarinsel Sardinien gekommen und hatte vor Porto Vecchio geankert.

An Bord des unbewachten Luxusseglers vor Korsika gelangten die maskierten Täter, die mit einem Schlauchboot unterwegs waren, ohne große Probleme. Sie überwältigten die zehn Mann starke Mannschaft und die neun deutschen Passagiere und forderten von ihnen Geld. Der Kapitän übergab den Angreifern 138.000 Euro aus der Bordkasse. Anschließend flohen die Piraten mit der Beute, ohne das Boot und die Kabinen weiter zu durchsuchen. Zur genauen Herkunft der Deutschen wurden keine Angaben gemacht.

Piraten überfallen mehrere Schiffe vor Somalia

Auch vor der somalischen Küste haben Piraten zugeschlagen, sie kaperten vermutlich acht Schiffe, dabei setzten sie Geschütze ein. Bei den Überfällen sei vermutlich niemand verletzt worden, sagte der Chef einer Hilfsorganisation für ostafrikanische Seeleute, Andrew Mwangura, am Montag. In früheren Berichten hatte es geheißen, drei Seeleute sollen bei einer Schießerei getötet worden sein. Mwangura sagte, es sei zu früh, um genauere Angaben zu den entführten Schiffen zu machen. Es habe sich anscheinend um Tank- und Frachtschiffe gehandelt.

Vor der somalischen Küste hatten Piraten bereits in der vergangenen Woche vier Schiffe aus Deutschland, Japan, dem Iran und Malaysia gekapert. Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) warnte vor Piratenangriffen und forderte den Einsatz von Kriegsschiffen. Die Besatzung des entführten deutschen Schiffes ist wohlauf. Alle Crewmitglieder sind nach Angaben der Bremer Beluga-Reederei vom Montag unverletzt. Weitere Angaben zur Situation des Mehrzweck- Schwergutfrachters "BBC Trinidad" wollte das Unternehmen nicht machen. An Bord der "BBC Trinidad" sind 13 Besatzungsmitglieder - der slowakische Kapitän sowie auch russische und philippinische Seeleute.

DPA
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