Familienstreit Vater erschießt 13-jährige Tochter

Familiendrama in Niedersachsen: Ein 35-Jähriger hat seine 13-jährige Tochter auf offener Straße erschossen. Der Mann ist weiter auf der Flucht.

Nach den tödlichen Schüssen auf seine 13 Jahre alte Tochter ist ein 35-Jähriger aus dem niedersächsischen Stolzenau weiter auf der Flucht. Es gebe bislang keinen konkreten Hinweis darauf, wo sich der Vater aufhalte, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen. Möglicherweise sei der Mann mit einem Auto geflüchtet.

Der Vater hatte der Polizei zufolge am Montag seine Tochter auf offener Straße erschossen. Hintergrund ist vermutlich ein Familienstreit. Die 13-Jährige war mit Unterstützung des Jugendamtes bei ihren Eltern ausgezogen und lebte in einem Jugendheim. Nach einem gescheiterten Versöhnungsgespräch am Montag war es zu den tödlichen Schüssen gekommen. Die aus dem Irak stammende Familie jesidischen Glaubens war 2008 nach Stolzenau gezogen.

Die Jesiden sind Kurden vor allem aus dem Irak, der Türkei und Syrien. Ihre Religion, in der viele Glaubensrichtungen verschmolzen sind, stammt nach eigenem Verständnis aus vorislamischer, wenn nicht gar aus vorchristlicher Zeit. Es ist ihnen verboten, Angehörige anderer Religionsgemeinschaften zu heiraten.

Erst kürzlich sorgte der Fall einer verschwundenen jungen Kurdin jesidischen Glaubens aus dem lippischen Detmold für Aufsehen. Wegen der aus der Sicht ihrer Familie verbotenen Liebe zu einem Bäckergesellen sollen Angehörige die 18-Jährige entführt haben. Fünf ihrer Geschwister sitzen in Untersuchungshaft, schweigen aber seit Wochen.

DPA
vim/DPA

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