Nach den rechten Krawallen vor einem Flüchtlingsheim hat der Bürgermeister von Heidenau, Jürgen Opitz (CDU), erneut Solidarität mit den Bewohnern der Einrichtung angemahnt. Er forderte von den Bürgern der sächsischen Stadt ein "freundliches Entgegenkommen" und menschlich anständiges Verhalten. "Das kann man von jedem verlangen, und das ist noch kein großes Opfer", sagte Opitz im ARD-"Nachtmagazin".
Viel "verbaler Hass" in den sozialen Netzwerken
Rechtsextremisten und Rassisten hatten am Wochenende vor einer Notunterkunft in einem ehemaligen Baumarkt in Heidenau zwei Nächte lang Polizisten angegriffen und Flüchtlinge bedroht. "Dass verbaler Hass geäußert worden ist, das muss ich leider sagen, hat sich in den letzten Monaten insbesondere in den sozialen Netzwerken entwickelt", sagte Opitz. Aber dass dieser Hass in "nackte Gewalt" umschlage, habe er so nicht erwartet. Den Besuch des Vizekanzlers Sigmar Gabriel (SPD) am Montag in der Unterkunft bezeichnete er als "große Unterstützung".
Nach Angaben der Polizei blieb es in der Stadt bis zum frühen Dienstagmorgen ruhig. Am Abend hatten sich Gläubige in Heidenau zu einem "Gebet für unsere Stadt" versammelt. Sie beklagten Hass und Gewalt.