Prozess in Brüssel Verhandlung gegen mutmaßlich al-Kaida-Terroristen

In Brüssel hat am Montag ein Prozess gegen neun mutmaßliche Terroristen des al-Kaida-Netzwerks begonnen, die freiwillige Kämpfer für den "Heiligen Krieg" angeworben und Attentate vorbereitet haben sollen.

In Brüssel hat am Montag ein Prozess gegen neun mutmaßliche Terroristen des al-Kaida-Netzwerks begonnen, die freiwillige Kämpfer für den "Heiligen Krieg" angeworben und Attentate vorbereitet haben sollen. Die Anklage lautet auf "Mitgliedschaft in einer terroristischen Gruppe". Konkrete Hinweise auf Anschlagspläne oder Sprengstoff fanden die Ermittler aber nicht.

Zwei der Beschuldigten sind flüchtig, die anderen sieben waren im Dezember 2008 bei Razzien in Brüssel und Lüttich festgenommen worden. Wenige Stunden später hatten sich damals die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel getroffen. Aus Angst vor einem Anschlag wäre der Gipfel damals beinahe abgesagt worden.

Unter den Angeklagten ist Malika El Arud, die in der Islamisten-Szene für Propaganda im Internet bekannt ist. Die aus Marokko stammende Belgierin kritisiere terroristische Attentate, sagte ihre Verteidigerin Fernande Motte de Raedt. "Aber sie findet, dass der Krieg in Afghanistan defensiv ist und sie sagt, dass sie, wenn sie ein Mann wäre, hingehen würde um zu kämpfen."

El Arud soll vier junge Belgier und zwei junge Franzosen angestiftet zu haben, in Afghanistan oder Pakistan zu den Waffen zu greifen. Ihr damaliger Mann war 2001 an der Tötung des Kommandeurs der Nordallianz, Ahmed Schah Massud beteiligt, einem Hauptgegner der Taliban.

Zu den Beschuldigten gehört auch El Aruds jetziger Mann, der flüchtige Moes Garsallaoui. Laut Anklage kümmerte er sich in der Türkei und im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet um freiwillige Kämpfer aus Europa. Anwesend ist der Brüsseler Hitscham Bejajo, den Garsallaoui angeworben haben soll.

Von Bejajo liegt ein Video vor, das auf einen geplanten Selbstmordanschlag hindeuten könnte. Sein Anwalt Alain Vergauwen bestreitet das. Bejajo habe "ins Auge gefasst, in Afghanistan zu kämpfen, und es bestand ein Risiko, dass er nicht zurückkommt. Aber er hat nie vorgehabt, ein Attentat zu verüben", sagte der Anwalt.

AFP
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