Der Tod zweier junger Polizisten bei einer Verkehrskontrolle mitten in der Nacht im Kreis Kusel in der Westpfalz schockiert nicht nur Angehörige und Bevölkerung. Politiker reagierten bundesweit mit Entsetzen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: "Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren."
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Landesinnenminister Roger Lewentz zeigten sich "zutiefst schockiert" über die tödlichen Schüsse. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen", hieß es in einer Mitteilung der beiden SPD-Politiker in Mainz.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FD) schrieb am Montag auf Twitter: "Eine Tat, die erschüttert und fassungslos macht. Mit meinen Gedanken, meiner Trauer und meinem Mitgefühl bin ich bei den Opfern, deren Angehörigen und Freunden sowie ihren Kolleginnen und Kollegen ..."
Seine Mainzer Amtskollegin Daniela Schmitt (FDP) äußerte sich ähnlich auf Twitter und sprach von einer "unfassbaren und grausamen Tat".
Polizisten in Rheinland-Pfalz waren auf Streifenfahrt
Die beiden bei einer Verkehrskontrolle in der Pfalz getöteten Polizisten haben Uniformen getragen. Sie seien zwar in einem zivilen Streifenwagen unterwegs gewesen, hätten aber Uniform und Sicherheitswesten getragen, berichtete eine Sprecherin der Polizei in Kaiserslautern. Warum sie das Auto angehalten hatten, war zunächst nicht klar. "Eine Kontrollstelle war nicht aufgebaut."
Nach dem, was zunächst über den Hergang bekannt wurde, waren die Beamten wohl schon näher an das Fahrzeug herangetreten und hatten mit der Kontrolle begonnen, als die Schüsse etwa um 4.20 Uhr fielen.
Die Beamten der Polizeiinspektion Kusel seien auf einer routinemäßigen Streifenfahrt unterwegs gewesen und hätten den Wagen auf der Kreisstraße 22 in Ulmet gestoppt. Die Täter flohen. Nach ihnen wurde mit Hochdruck gefahndet. Die Zahl der Täter war zunächst nicht bekannt. Wie oft geschossen wurde, stand nicht sofort fest. Die Polizei ging davon aus, dass eine Obduktion angeordnet wird.

Als die Verstärkung am Tatort ankam, sei es für die Studentin der Hochschule der Polizei und ihren fünf Jahre älteren Kollegen bereits zu spät gewesen.
Spuren am Tatort gesichert, Fluchtwagen unbekannt
Am Tatort wurden am Montag Spuren gesichert. Eine Beschreibung des benutzten Fluchtfahrzeuges wurde zunächst nicht bekannt. Auch die Fluchtrichtung sei nicht klar, hieß es am Morgen.
Die Kreisstraße 22 war bei Mayweilerhof und Ulmet voll gesperrt. Die Polizei bat die Einwohner, im Landkreis Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet.
Die Ministerpräsidentin ordnete Trauerbeflaggung im Land an. Für alle Streifenwagen des Landes ist Trauerflor vorgesehen.