Die Bergungsarbeiten halten an. Allerdings sprechen offizielle Meldungen bereits von 11.000 Toten nach den Beben in der Türkei und Syrien am Montag.
Video Erdbebengebiet: Neugeborenes Kind gerettet

STORY: Die Flut an dramatischen und bestürzenden Bildern aus dem Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien bricht nicht ab. Unter den Menschen, die am Mittwoch aus den Trümmern der türkischen Stadt Hatay gerettet wurden, befand sich auch ein neugeborenes Kind. Zwei Tage nach den verheerenden Beben im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien schwindet jedoch zunehmend die Hoffnung auf weitere Überlebende. Mehr als 11.000 Leichen wurden offiziellen Angaben zufolge bis Mittwochmittag geborgen. Fachleute sprechen von einem Zeitfenster, das etwa 72 Stunden beträgt, in dem man hoffen kann, noch Überlebende aus den Trümmern der eingestürzten Häuser zu befreien. Erschwerend hinzu kommen extreme Witterungsverhältnisse in dem sehr großen Gebiet, das von der Katastrophe betroffen ist. Denn ein heftiger Wintereinbruch sorgt an vielen Orten für Temperaturen um den Gefrierpunkt. Vielerorts mussten unzählige Frauen, Männer und Kinder die zweite Nacht bei eisigen Temperaturen im Freien ausharren, während sie erschöpft und verzweifelt auf Hilfe warteten. Viele schliefen in Autos oder auf den Straßen unter Decken. Präsident Recep Tayyip Erdogan traf am Mittwoch an einem der Orte in der Nähe des Erdbeben-Epizentrums ein. Umgeben von Journalisten räumte Erdogan ein, dass die Hilfe am ersten Tag nur schleppend angelaufen sei. Es habe Probleme mit Straßen und Flughäfen gegeben. Aber jetzt sei die Lage unter Kontrolle. Er versprach Hilfe für obdachlos geworden Menschen und den Neubau von Häusern innerhalb eines Jahres. Zwei schwere Erdbeben und mehrere Nachbeben hatten am Montag ein Gebiet erschüttert, das sich über gut 450 Kilometer erstreckt. Nach Angaben türkischer Behörden sind etwa 13,5 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen. Allein in der Türkei wurden inzwischen rund 8500 Tote gezählt. Zehntausende sind verletzt. Aus Syrien wurden bislang mehr als 2500 Tote gemeldet. Dort ist die Lage besonders unübersichtlich. Internationale Hilfe lässt sich nur schwer organisieren. Nach fast zwölf Jahren Bürgerkrieg waren in dem Land bereits vor der Katastrophe zahlreiche Straßen und Häuser beschädigt oder zerstört.